Hamburg. Rechtsextreme wollen minderjährige Flüchtlinge angeblich über das Leben in Deutschland aufklären. Das Projekt ist höchst umstritten.

  • Rechtsextreme wollen die Vormundschaft für minderjährige Flüchtlinge übernhemen
  • Ihre Motive sind allerdings keine sozialen

Der Hamburger Kinderschutzbund hat die Justiz vor Anfragen Rechtsextremer gewarnt, die Vormund minderjähriger Flüchtlinge werden wollen. Das bestätigte am Montag ein Sprecher der Sozialbehörde der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahlen derzeit nur wenige Vormünder benötigt würden.

Aktivisten der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ hatten zuvor dazu aufgerufen, Flüchtlingsvormund zu werden, um „über vorhandene falsche Erwartungen an ihr Gastland“ zu reden, wie das Portal „Vice“ berichtete.

„Kampagne kaum als große soziale Tat zu verstehen“

Ein Sprecher der vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppierung bestätigte einen entsprechenden Internetbeitrag. Demnach haben sich Aktivisten des Hamburger Ablegers bereits beraten lassen und planen Schulungen zu dem Thema.

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    Auch der Hamburger Verfassungsschutz hat auf die Pläne der „Identitären Bewegung“ reagiert und sie „fast schon zynisch“ genannt. „Vor dem Hintergrund der verfassungsfeindlichen Ideologie und zahlreichen fremdenfeindlich und völkisch motivierten Aktionen der vergangenen Monate ist die aktuelle Kampagne kaum als große soziale Tat zu verstehen“, teilte der Verfassungsschutz am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. (dpa)