Berlin. Ex-Linken-Parteichef Oskar Lafontaine will seine Partei reformieren und kritisiert das Parteiensystem, berichtet der „Spiegel“ am Samstag.

Oskar Lafontaine will die Links-Partei zu einer neuen Volkspartei umbauen. Außerdem kritisierte der Mitgründer und ehemalige Parteichef der Linken das derzeitige Parteiensystem, schrieb am Samstag das Nachrichtenmagazin „Spiegel“.

„Wir brauchen eine linke Sammlungsbewegung, eine Art linke Volkspartei, in der sich Linke, Teile der Grünen und der SPD zusammentun“, sagte Lafontaine im „Spiegel“. Das Parteiensystem, so wie es heute bestehe, funktioniere nicht mehr: „Wir brauchen eine Neuordnung.“ Damit könne es wieder eine linke Machtoption geben. Er wolle etwas bewegen im Land.

Auch zum Debakel der SPD bei der Bundestagswahl äußerte sich der Ex-Parteichef. Er kritisierte die SPD „mutlos“. „Das hat doch der Schulz-Hype gezeigt: Es gibt das Potenzial für eine linke Mehrheit bei den Wählern. Die Leute warten geradezu auf so eine Option.“ Doch die SPD habe dieses Potenzial nicht abgerufen, der SPD-Chef Martin Schulz habe sich stattdessen angepasst.

Streitigkeiten in den eigenen Reihen

Innerhalb der Linken ist von

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die Rede. Wenige Tage nach der Wahl war bei der Linken ein Streit über die Flüchtlingspolitik ausgebrochen. „Es wäre verheerend, wenn die Linke in der Flüchtlingspolitik versuchen würde, die CSU des Ostens zu werden“,

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. „Wer in der Flüchtlingsfrage auf Rechtskurs geht, riskiert die Glaubwürdigkeit der Linken.“ Sie stellt sich gegen einen Kurswechsel.

Der ehemalige Linke-Chef und jetzige Fraktionschef im Saarland hatte auf Facebook das Abschneiden seiner Partei bei Arbeitslosen und Arbeitern bei der Bundestagswahl als enttäuschend bewertet. Ein Schlüssel sei die „verfehlte“ Flüchtlingspolitik der Linken sowie der anderen bisher im Bundestag vertretenen Parteien, schrieb Oskar Lafontaine. (sth)