Braunschweig. Dustin und Lena sind Altenpfleger. Im Podcast sprechen sie über ihren Weg in die Altenpflege, Rahmenbedingungen des Berufs und klären Vorurteile auf.

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Dustin und Lena aus Coburg haben sich in der Altenpflege kennen und lieben gelernt. Ein Beruf, der noch immer mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat. Noch längst sind nicht alle Rahmenbedingungen in der Altenpflege auf einem guten Niveau, trotzdem ist der Beruf „wertvoll“, wie Dustin im Podcast „Deine Lieblingsmenschen“ sagt.

Wie kommt man heutzutage auf die Idee, Altenpflegerin oder Altenpfleger zu werden? Das erklärt Dustin: „Mein Opa lebte selbst im Altenpflegeheim. Als ich 14 Jahre alt war, habe ich ihn besucht. Ein unbekannter Mann hat mir an dem Tag die Tür geöffnet und sich gefreut, dass ich da bin.“ Dieses Erlebnis, das Lächeln im Gesicht habe Dustin bei seiner Berufswahl beeinflusst. 12 Jahre später arbeitet er nun in der Pflege als Pflegefachkraft, Praxisanleiter und Qualitätsbeauftragter.

Was ist das Besondere an der Altenpflege?

Das Besondere an dem Beruf in der Altenpflege ist laut Dustin, dass man Menschen hilft, über den Tag zu kommen. „Es ist schön, Dankbarkeit zurückzubekommen. Es ist mir sehr wichtig, den Menschen zu helfen“ Teilweise begleite man die Menschen bis zu ihrem Tod. „Während der Pandemie hatten wir ein Ehepaar auf der Station. Im Beisein von Rettungssanitätern und Notärzten hat sich die Ehefrau von ihrem Mann verabschiedet und ihm einen Kuss gegeben. Sein Zustand war so schlecht, er hat es leider nicht überlebt. Das geht ans Herz und das sind genau die Dinge, die du mit nach Hause nimmst“, erzählt der Pfleger. Genau das seien aber die Momente, die seinen Beruf ausmachen: In Zeiten da zu sein, in denen sonst niemand da ist.

Momente, die nicht leicht wegzustecken sind. Umso wichtiger, dass Dustin und Lena sich gegenseitig stärken, miteinander reden können und einander verstehen. Als Lena im Jahr 2014 ihre Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht hat, lernte sie Dustin kennen. Heute sind die beiden ein Paar, wohnen und arbeiten zusammen. Ein Vorteil: Sie verstehen sich blind, können auf den jeweils anderen zählen und sich gegenseitig unterstützen – im Arbeits- als auch im Privatleben. „Man lernt den Partner in Situationen kennen, in denen man ihn sonst nie kennenlernen würde“, gesteht Dustin – wie beispielsweise bei Notfällen.

Corona: Das haben Altenpflegerinnen und Altenpfleger aus der Zeit gelernt

„In den letzten zwei Jahren haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, Menschen zu helfen, wie kaputt aber auch das System dahinter ist“, sagt Dustin. Und weiter: „Wir haben mit Rahmenbedingungen zu kämpfen, die sind unschön. Aber diese Rahmenbedingungen sind seit zwei Jahrzehnten bekannt. Plötzlich kommt da eine Pandemie um die Ecke und auf einmal sind wir wichtig.“ Dustin sehe sich und seine Kolleginnen und Kollegen wie ein Spielball.

Sie beide wissen, dass sich in der Pflege einiges ändern muss, wie sie im Podcast sagen: Besserer Verdienst, mehr Personal, weniger Chaos und Stress in den Schichten. Trotzdem sieht Dustin auch die Zukunft in diesem Beruf: „Man kann in der Pflege mit Sicherheit viel meckern, ich habe aber auch die Chance, durch persönliche Fort- und Weiterbildungen nicht nur die Karriereleiter hochzugehen, sondern kann auch mein Gehalt aufbessern. Pflege ist, was du daraus machst.“