Lengede. Bürgerinnen und Bürger helfen sich, betreuen ältere Menschen, bieten Fahr- und Begleitdienste oder Lesepatenschaften – auch in der Coronazeit.

Von Bürgern für Bürger, das ist die Ur-Idee des Vereins Generationenhilfe Lengede e. V. Gerade in der Coronazeit ist es wichtig, für einander da zu sein, niemanden aus dem Auge zu verlieren. Das macht der Verein bereits seit 2013 in der Gemeinde Lengede. Jetzt sind sie für den Gemeinsam-Preis unserer Zeitung nominiert.

Pflegeleistungen sind nicht erlaubt, aber wer Hilfen diverser Art im Alltag braucht, kann sich beim Verein melden. Der hat Helfer und Helferinnen, viele mit einer offiziellen Ausbildung zum Alltagsbegleiter. Suchende und Helfende werden zusammengeführt. Gewünscht sind längere Zusammenarbeiten, die für Vertrauen und Verlässlichkeit sorgen. In der Regel entsteht so ein für beide Seite bereichernder Austausch: unterschiedliche Generationen, auch mal unterschiedliche Kulturen.

279 Mitglieder zählt der Verein

In Zeiten von Kontaktbeschränkungen wegen des Coronavirus ist die Arbeit des Vereins besonders wichtig. Und sie hat zugenommen. Im Schnitt sind es 150 Einsätze pro Monat, die die knapp 40 aktiven Mitglieder für die rund 50 Hilfeempfänger leisten. Insgesamt hat der Lengeder Verein derzeit 279 Mitglieder.

Einkaufshilfen gehören auch zum Angebot der Generationenhilfe in der Gemeinde Lengede.
Einkaufshilfen gehören auch zum Angebot der Generationenhilfe in der Gemeinde Lengede. © Generationenhilfe

Eine Fahrt zum Einkaufen, zum Arzt, zu einer Behörde, oder ins Theater – als es noch erlaubt war und wenn es das wieder ist. Das organisiert der Verein, wenn es die Menschen nicht mehr selbst können. Aktuell gehören natürlich auch die Begleitung in die Impfzentren dazu.

Es gibt Lesepaten und -patinnen, die in der Grundschule Lengede aktiv sind. An der IGS Lengede gestalteten sie bereits eine Unterrichtseinheit.

Auch Integration ist im Verein ein Thema

Zudem gibt es einen regelmäßigen Austausch und Kooperationen mit der Kleiderkammer Lengede, die in der Zeit entstand, als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, die längst aber für alle Bürgerinnen und Bürger da ist.

„Integration und die Förderung der Demokratie sind auch ein wichtiges Thema für uns“, betont die Vereinsvorsitzende Bernhild Faßmann-Hanusch. „Wir haben aktuell eine Helferin, die bei ihrer Arbeit ein Kopftuch trägt.“ Das sei überhaupt kein Problem. Es sei schön und wertvoll für alle, Menschen zusammenzubringen, so die Vorsitzende.

Mitstreiter werden weiterhin gesucht

Aktuell gibt es wegen der Coronalage sicher Einschränkungen bei dem Angebot, einiges ist derzeit einfach nicht erlaubt. So auch die sonst üblichen Zusammenkünfte von Menschen, die zuhause einsam wären. Aber die Treffen soll es möglichst bald wieder geben, zum Klönen, Kaffee oder auch zum Boule spielen.

Die Vereinsvorsitzende Bernhild Faßmann-Hanusch vor dem Eingang zum Generationentreff der Gemeinde Lengede am Bodenstedter Weg. Dort hat auch der Verein Generationenhilfe e. V. sein Büro.
Die Vereinsvorsitzende Bernhild Faßmann-Hanusch vor dem Eingang zum Generationentreff der Gemeinde Lengede am Bodenstedter Weg. Dort hat auch der Verein Generationenhilfe e. V. sein Büro. © Privat | Archiv

„Die Hygieneregeln werden eingehalten“, betont Bernhild Faßmann-Hanusch. Die Helfer und Hilfeempfänger könnte aktuell selbst entscheiden, ob man sich trifft. Aber die meisten hätten Vertrauen in die bisherige Zusammenarbeit und halten auch unter Coronabedingungen daran fest.

Mitstreiter und weitere Helfer, die die Ausbildung zum Alltagsbegleiter über den Verein machen können, werden weiter gesucht. Es geht auch ohne die Ausbildung, aber mit dieser können die Hilfeempfänger sich mehr Kosten erstatten lassen. In der Coronazeit gilt das aber auch für Hilfeeinsätze von Vereinsmitgliedern ohne die Ausbildung.

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