Die Kinder einfach auf der Straße spielen lassen

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Ein Grund für Familie Literski von Braunschweig nach Denstorf zu ziehen war, dass die Kinder sich freier bewegen und entfalten können. 

Ein Grund für Familie Literski von Braunschweig nach Denstorf zu ziehen war, dass die Kinder sich freier bewegen und entfalten können. 

Foto: Gesa Lormis / Regio Press

Denstorf.  Für die Familie von Christopher und Linda Literski hat das Leben im Neubaugebiet „Zum Denstofer Holz“ viele Vorteile.

Denstorf, das ist in der Wahrnehmung vieler ein paar Häuser entlang der Bundesstraße 1 und eine Tankstelle. Dabei liegt der wahre Kern des 900-Einwohner-Dorfes südlich der Verkehrsader, Richtung Sonnenberg. Seit drei Jahren zieht es viele junge Familien in das Baugebiet „Zum Denstorfer Holz“ zwischen der Kreisstraße 52 und dem Stichkanal Salzgitter.

Christopher Literski und seine Frau Linda gehörten zu den ersten, die sich eines der Grundstücke in der Neubausiedlung sicherten. „Eingezogen sind wir im August 2016, damals noch mit zwei Kindern“, erklärt der 33-Jährige. Wenige Monate später kam das dritte Kind zur Welt. „Mit zwei Kindern war es in der vorherigen Wohnung im östlichen Ringgebiet von Braunschweig schon relativ eng. Da wir immer eine große Familie wollten, hatten wir uns dann auf die Suche nach einem Haus gemacht“, ergänzt Linda Literski.

Nicht nur Vechelde stand zur Wahl

Beide kommen gebürtig aus Braunschweig: Christopher Literski arbeit als Lehrer für Deutsch und Sport an der Realschule in Meinersen. Neben der Frage, ob ein Altbau saniert werden könnte oder sie neu bauen, stellte sich daher auch die Frage, ob sie ihren Lebensmittelpunkt weiter in Richtung Gifhorn verlagern. „Letztlich stand schnell fest, dass wir in der Nähe unserer Eltern und Freunde bleiben wollten“, sagt Christopher Literski. Auf der Suche nach passenden Bauplätzen schaute er auch auf die Webseite der Gemeinde Vechelde, die mit dem neuen Baugebiet „Zum Denstorfer Holz“ warb. „Früher habe ich in Lamme Fußball gespielt, daher kannte ich Denstorf und wusste, dass die Wege nach Braunschweig und Vechelde kurz sind.“

Die Kinderbetreuung passt

Trotzdem blieb es ein kleines Wagnis, raus aus der Stadt zu ziehen: weg von den Einkaufsmöglichkeiten, dem breiten Angebot unterschiedlicher Schulen und Kultur, den kurzen Wegen. „Wir haben es uns gründlich überlegt, aber es sprach mehr für ein Leben in Vechelde als dagegen. Aktuell läuft noch die Erweiterung des Baugebiets in Richtung Kanal, aber davon abgesehen leben wir hier sehr ruhig und inmitten anderer Familien, die Kinder in einem ähnlichen Alter haben“, berichtet Linda Literski. Die beiden älteren Kinder gehen in Denstorf zum Kindergarten, einer Außenstelle der Kindertagesstätte Wedtlenstedt. Wenn im nächsten Jahr der Wechsel des Fünfjährigen in die Grundschule in Wedtlenstedt ansteht, wird er gemeinsam mit seinen Freunden aus Denstorf den Schulbus nehmen. Den Weg üben sie schon jetzt. Später gibt es in Vechelde Haupt- und Realschule sowie das Spiegelberg-Gymnasium. „Der Weg zu den Weiterführenden Schulen innerhalb Braunschweig wäre wahrscheinlich auch nicht kürzer gewesen“, argumentiert die 29-Jährige, die in Braunschweig als Krankenschwester arbeitet.

Zumindest nicht schneller. „Bevor wir uns für Denstorf entschieden haben, sind wir alle wichtigen Strecken abgefahren. Früher waren die Strecken manchmal kürzer, aber durch den Stadtverkehr nicht unbedingt schneller“, sagt Christopher Literski. Überhaupt ließen sich viele Dinge in Vechelde schneller organisieren. Sogar Erledigungen im Rathaus seien schneller und unkomplizierter bewerkstelligt, als sie es andernorts erlebt haben. Zudem gibt es in Vechelde alle Ärzte, die eine Familie braucht.

Raus in die Natur

Im Alltag, so räumen sie ein, benutzen sie häufig das Auto für Besorgungen und Arztbesuche. Nur mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr wäre es in Denstorf schwierig, dafür fehle einfach eine kleine Einkaufsmöglichkeit. Aber im Sommer konnten sie mit den Kindern die ersten Radtouren entlang des Kanals und durch die Felder und das Denstorfer Holz nach Vechelde unternehmen. Für die Kinder ist es das Tollste, dass sie direkt vor der Haustür spielen können. Am Eingang des Baugebiets entsteht gerade ein kleiner Spielplatz, auf der anderen Straßenseite ist der Bolzplatz des Dorfs. „Dazu gibt es den Sportverein und die Aktionen, die in Denstorf schon lange organisiert werden. Durch die Kinder waren wir schnell dabei und integriert“, berichtet Linda Literski.

Neben dem Sportverein TSV Denstorf, in dem sich auch Sportler aus Klein Gleidingen aktiv engagieren, gibt es die Chorgemeinschaft und die Freiwillige Feuerwehr Denstorf/Klein Gleidingen. Entlang der Bundesstraße 1 sind die Dörfer schon zusammengewachsen. Im Jugendfußball gibt es zusätzlich eine Spielgemeinschaft mit dem MTV Wedtlenstedt.

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