Berlin. Im Urlaub extra zahlen? Durch eine Touristensteuer kann das passieren. Lesen Sie hier, welche Urlaubsländer die Abgabe 2023 erheben.

Achtung, hier kommen im Urlaub zusätzliche Kosten auf Sie zu. Es gibt bereits einige Länder, die eine Touristensteuer erheben. 2023 kommen weitere Städte und Länder auf dieser Liste hinzu. Hier gibt es den Überblick.

"Euronews.travel" hat recherchiert, wo Reisende im Jahr 2023 draufzahlen müssen. So hat beispielsweise die spanische Stadt Valencia (Südostküste) angekündigt, Ende 2023 oder Anfang 2024 eine Touristensteuer einzuführen. Besucherinnen und Besucher müssen zwischen 50 Cent und zwei Euro bezahlen – je nach Wahl der Unterkunft für bis zu sieben Nächte.

Die örtlichen Behörden teilten mit, dass die Gebühr der nachhaltigen Entwicklung des regionalen Tourismus-Sektors zugutekomme und verwendet werde, um mehr bezahlbaren Wohnraum für die Bewohnerinnen und Bewohnern von touristischen Hochburgen bereitzustellen. Lesen Sie auch: Reisen in der Energiekrise – Wird Urlaub jetzt unbezahlbar?

Urlaub wird teurer: Touristensteuer in Thailand und Venedig geplant

Thailand hat angekündigt, eine bereits zweimal verschobene Touristensteuer bald einzuführen. 300 Baht, das sind umgerechnet acht Euro, wären dann fällig. Der Gouverneur der Tourismus-Behörde Thailands teilte Reuters mit, dass ein Teil der Gebühr "dafür verwendet wird, sich um die Touristen zu kümmern", weil es Zeiten gegeben habe, in denen die Krankenversicherung nicht gegriffen habe. Außerdem soll die Zahlung die touristischen Attraktionen weiter fördern, so zum Beispiel den "Grand Palace" ("Großer Palast") in Bangkok.

Venedig, La Serenissima (dt.: "Die Durchlauchtigste"), könnte im Sommer 2023 damit beginnen, den Touristen mehr Geld abzuknöpfen. Die italienische Zeitung "La Stampa" hatte im August berichtet, dass Maßnahmen im Gespräch seien, um die Besucherzahlen besser zu kontrollieren, etwa durch ein Online-Buchungssystem. Aber es bedürfe da weiterer Eingriffe, um die Zahlen zu beschränken – etwa eine Gebühr, die im Bereich zwischen drei und zehn Euro liegen könnte, je nachdem, ob Haupt- oder Nebensaison ist.

Valencia: Menschen sitzen auf Bänken auf der neuen Plaza de la Reina in Valencia.
Valencia: Menschen sitzen auf Bänken auf der neuen Plaza de la Reina in Valencia. © Jorge Gil/EUROPA PRESS/dpa

Urlaub in Europa: EU führt im Herbst 2023 Touristen-Visum ein

Ab November 2023 müssen alle Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger ein Formular ausfüllen, das sieben Euro kosten wird, wenn sie als Touristen bis zu 90 Tage in die EU einreisen. Das betrifft Amerikaner, Australier, Briten und andere Reisende aus Ländern außerhalb der Schengen-Zone. Für Menschen unter 18 und über 70 Jahren entfällt die Gebühr. Auch interessant: Last-Minute-Anbieter im Test – Wo wird der Urlaub am besten?

In diesen Ländern wird bereits eine Touristensteuer veranschlagt

Mehr als 160 Reiseziele erheben bereits eine Touristensteuer. Einige Beispiele:

  • Belgien: In Belgien ist die Touristensteuer bei jeder Übernachtung fällig. Manchmal ist sie im Preis enthalten, manchmal wird sie separat veranschlagt. Die Rechnung genau prüfen. Die generelle Größenordnung der Gebühr sind 7,50 Euro.
  • Bhutan: In diesem Königreich gibt es eine unglaublich hohe Gebühr für alle Ausländer: 250 US-Dollar (ca. 238 Euro) pro Person für eine Nacht. In der Nebensaison ist die Gebühr etwas niedriger.
  • Bulgarien: Eine Gebühr für Übernachtungen – rund 1,50 Euro.
  • Deutschland: Die Kurtaxe dürfen in Deutschland nur staatlich anerkannte Kur- und Erholungsorte verlangen (Nord- und Ostsee, Bayern, Erzgebirge, Harz). Die Bettensteuer erheben Städte wie Frankfurt am Main, Hamburg oder Berlin. Sie beträgt fünf Prozent der Rechnung.
  • Frankreich: "Taxe de séjour" – so bezeichnen die Franzosen ihre Gebühr. Sie kommt auf die Hotel-Rechnung drauf, unterscheidet sich je nach Stadt. Die Preisspanne liegt zwischen 20 Cent und vier Euro (pro Person pro Nacht).
  • Griechenland: Die Touristensteuer kann bis zu vier Euro pro Zimmer betragen. Dabei kommt es darauf an, wie viele Sterne die Unterkunft hat.
  • Japan: Hier muss man beim Verlassen des Landes bezahlen. 1000 Yen (ca. sieben Euro) werden dann fällig. Laut Tourismus-Behörde ein "signifikanter Unterschied" für die Wirtschaft.
  • Karibik: Die meisten Karibischen Inseln erheben eine Gebühr. Sie erstreckt sich von 13 Euro auf den Bahamas bis zu 45 Euro in Antigua und Barbuda.
Karibik: Hier kann man es sich gut gehen lassen.
Karibik: Hier kann man es sich gut gehen lassen. © imago images/robertharding | imago stock

  • Kroatien: In Kroatien kommt nur in der Hauptsaison eine Gebühr zur Anwendung, die rund 1,30 Euro beträgt. Seit dem 1. Januar 2023 gehört Kroatien auch zur Euro-Zone.
  • Neuseeland: "International Visitor Conservation and Tourism Levy (IVL)" – die Gebühr mit dem sperrigen Namen beträgt 35 neuseeländische Dollar (ca. 21 Euro) für Touristen, aber auch für Arbeiter oder Studierende.
  • Österreich: In Deutschlands Nachbarland zahlen Reisende eine Übernachtungsabgabe. Sie beträgt 3,02 Prozent der Hotel-Rechnung.
  • Portugal: Für Personen ab 13 Jahren sind zwei Euro pro Nacht zu bezahlen. Die Gebühr wird nur an den ersten sieben Tagen erhoben.
  • Spanien: Eine Touristensteuer müssen alle Besucher der Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera bezahlen. In der Hauptsaison kann der Betrag auf bis zu vier Euro steigen.
  • Tschechien: Hier ist nur eine Gebühr in der Hauptstadt Prag fällig. Sie ist nicht sehr hoch (unter einem Euro), wird pro Person und pro Nacht (maximal 60 Nächte) verlangt. Personen unter 18 Jahren müssen nichts bezahlen.