Es ist Sommer, es ist heiß – aber viele Menschen sind mit ihren Gedanken bereits im Herbst und Winter. Sie sorgen sich um ihre Gasrechnung in den kalten Monaten oder fragen sich, ob es überhaupt Gas geben wird, um die Wohnräume zu wärmen.
Kurzfristig könnten mobile Heizgeräte Abhilfe schaffen. Heizlüfter, Radiator und Co. werden mit Strom betrieben und sind also unabhängig von Gaspreisen oder der Verfügbarkeit des Energieträgers.
„Alternative Heizgeräte werden dann interessant, wenn tatsächlich kein Gas mehr fließt oder der Gaspreis über den Strompreis steigt“, sagt Thomas Zwingmann, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Aktuell sei der Gaspreis von etwa 13 Cent pro Kilowattstunde (kWh) deutlich günstiger als der Strompreis. Der liege bei 35 bis 40 Cent pro kWh. „Im Moment rate ich Verbraucherinnen und Verbrauchern dazu, alternative Heizgeräte als absolute Notlösung zu betrachten“, so Zwingmann. Sonst drohten vielleicht sehr hohe Stromnachzahlungen.
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Mobile Heizgeräte für den Notfall
Doch steigende Gas-Preise kündigen sich an. Laut dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, verdoppeln sich bereits die Abschläge bei jenen Menschen, die jetzt ihre Heizkostenabrechnung bekommen.
Es könnte sich also lohnen, eine mobile Alternative zur Gasheizung für den Notfall im Keller stehen zu haben, die kurzfristig zum Einsatz kommen kann, findet auch der Energieexperte.
Ein Überblick über die unterschiedlichen Heizgeräte:
Der Heizlüfter – kann er die Gasheizung ersetzen?
Bei einem klassischen Heizlüfter ist ein Heizdraht mit einem Ventilator gekoppelt, der die warme Luft in den Raum pustet. „Das ist aus verschiedenen Gründen nicht zu empfehlen“, sagt Zwingmann, der Verbraucherinnen und Verbraucher in Energiefragen berät.
Die Geräte seien laut und verbrauchten viel Strom. Er erklärt es so: Heizlüfter werden über zwei oder mehr Stufen eingestellt und laufen dann ununterbrochen durch – auch wenn eine bestimmte Temperatur bereits erreicht ist.
„Außerdem riechen sie unangenehm, wenn sie lange im Keller gestanden haben und der Staub, der sich draufgelegt hat, bei der Inbetriebnahme verbrennt.“
Heizen mit dem Radiator: Wie funktioniert es?
Im Prinzip ein Heizkörper auf Rädern. Er wird an eine Steckdose angeschlossen, ein Wärmeträger im Innern – zum Beispiel Öl – heizt sich auf und die Wärme wird über die Rippen abgegeben.
„Das ist ein Gerät, das die Steuerung über Thermostat ermöglicht“, erklärt Zwingmann. Ist also die gewünschte Temperatur erreicht, schaltet sich das Gerät ab oder drosselt die Wärmeabgabe.
Alternative zur Gasheizung: Die Infrarotheizung
Bei dieser Alternative, die auch Stromdirektheizung genannt wird, handelt es sich um eine Heizfläche, die in der Regel an der Wand befestigt wird und ebenfalls mit Strom betrieben wird. Dabei wird die Wärme durch Wärmestrahlung übertragen – ähnlich wie Sonnenlicht.
„Die Stromdirektheizung heizt nicht die Luft auf, sondern das Objekt, das sich vor ihr befindet“, erklärt Energieexperte Thomas Zwingmann. Wer sich also vor die Heizfläche stellt, bekommt Wärme ab. Auch dieses Heizvariante lässt sich über ein Thermostat steuern.
Für Zwingmann persönlich die beste Variante: „Die Infrarotheizung liefert schnell eine behagliche Wärme. Die Wärmestrahlung wirkt sofort nach dem Einschalten dort, wo sie auftritt, zum Beispiel auf der Haut.“ Bei Radiatoren setze die Heizwirkung etwas später ein.
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