Damme. Zahlreiche Kinder und Betreuer klagten bei einer Ferienfreizeit über Brechdurchfall. Erste Proben bestätigen eine Norovirus-Infektion.

Die Erkrankung von mehr als 40 Kindern und Betreuern aus Rheinland-Pfalz bei einer Jugendfreizeit im niedersächsischen Damme ist auf den Norovirus zurückzuführen. Das habe die Untersuchung einer ersten Laborprobe am Sonntag ergeben, sagte ein Sprecher des Landkreises Vechta am Montag.

Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen stünden zwar noch aus. Der Virus dürfte aber aus der Gruppe selbst gekommen sein, sagte er. „Wir können mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass der Virus über Lebensmittel in das Dümmerheim kam.“

Die Messdiener aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, die in Niedersachsen Ferien machten, waren am Donnerstag mit Übelkeit und Erbrechen zeitweise in mehrere Kliniken gebracht worden. „Wenn es an einem Lebensmittel gelegen hätte, dann wäre das ganze Dümmerheim unabhängig von einer Gruppe betroffen gewesen“, sagte der Sprecher. Mitarbeiter seien aber nicht erkrankt.

Norovirus ist einer der häufigsten Erreger für plötzlichen Brechdurchfall

Auch in einer Ferienanlage in Thüringen war das Norovirus ausgebrochen. 45 Schüler und Betreuer erkrankten dort, 20 von ihnen wurden mit schweren Symptomen im Krankenhaus behandelt. Auch in diesem Fall war die Infektion nicht auf die Firma, die die Ferienanlage mit Lebenmitteln versorgte, zurückzuführen.

Das Norovirus ist sehr leicht übertragbar. Es gehört zu den weltweit häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall und kommt oft in Alten-, Pflege- und Kinderheimen vor. Die Erreger werden über den Stuhl des Menschen oder über Erbrochenes ausgeschieden. Sie verursachen Übelkeit, Durchfälle und Erbrechen, oft gepaart mit Bauchschmerzen und Mattigkeit. Todesfälle allein durch das Virus sind selten. Eine vorbeugende Impfung gibt es nicht. (dpa)