Peine. Ein „Smart Camp“ klärt knapp 130 Schüler der IGS Peine an drei Projekttagen über Chancen und Risiken im Internet auf.

„Nicht immer alles glauben, was andere sagen, sondern selbst recherchieren.“ Catalina Block sagt den Satz voller Überzeugung. Die Jugendliche geht in die 9. Klasse der IGS (Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) Peine. Dort lernte sie gemeinsam mit knapp 130 anderen Schülerinnen und Schülern an den vergangenen drei Tagen vor den Osterferien vieles über die Bedeutung von journalistischen Fähigkeiten und vor allem: den Umgang mit dem Internet. Chancen und Risiken von sozialen Medien standen auf dem Stundenplan. Es wurde fotografiert, recherchiert und argumentiert. All das ist Teil des Projekts „Smart Camp“.

Funke Mediengruppe ist Kooperationspartner

Entwickelt wurde das innovative Projekt-Format mit Schwerpunkt Online-Journalismus von der digitalen Bildungsinitiative BG3000 in Kooperation mit der FUNKE Mediengruppe: „Unsere FUNKE-Journalistinnen und Journalisten sind bereits seit vielen Jahren in Schulen aktiv. Sie vermitteln den Jugendlichen unter anderem den Wert von Journalismus und trainieren sie in diverseren Projekten, mit geschultem Auge durch die Medienwelt zu navigieren“, sagt Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Verlegerin der FUNKE Mediengruppe. „Wir freuen uns, jetzt gemeinsam mit der BG3000 den Jugendlichen wichtige ‚Tools und Skills‘ an die Hand zu geben, um auch in den Sozialen Medien sicher zwischen Wahrheit und Fake News unterscheiden zu können.“

Datenschutz ist ein wichtiges Thema im Smart Camp

Am ersten Camp-Tag sensibilisierten Psychologen und Internet-Experten die Schülerinnen und Schüler für Hate Speech, Fake News sowie den Umgang mit persönlichen Daten. Wie erkenne ich Halb- und Unwahrheiten? Wie gehe ich mit Pöbeleien, Hetze und Populismus im Netz um? Welche Daten gebe ich von mir preis? Rechtsexperten machten die Jugendlichen mit den wichtigsten Bestimmungen aus Datenschutz, Medien- und Urheberrecht vertraut.

„An den beiden folgenden Tagen durften wir selbst einen Schwerpunkt wählen“, erklärt die 15-jährige Catalina. Für die Themen „Bloggen, wie es dir gefällt“ und „Instagram entdecken“ habe sie sich gemeinsam mit Freundin Naemi entschieden. „Es war richtig informativ und das Team war super nett“, berichtet Naemi und ergänzt: „Gerade über die Hintergründe und Entstehung von Instagram habe ich noch richtig viel lernen können.“ Und das neu gewonnene Wissen konnten die beiden Jugendlichen dann auch direkt anwenden. Im Workshop „Bloggen wie es dir gefällt“ haben sie gemeinsam mit Referentin Vanessa Engelhardt einen Blog-Beitrag zum Thema Fake News verfasst. Sie haben Texte geschrieben und Bilder aufgenommen, die das Thema richtig einordnen. „Das Thema ist zwar vorgegeben, doch die Ausarbeitung erfolgte in Eigenregie“, sagt Engelhardt. „Ich stehe nur unterstützend zur Seite.“ Und das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Kritischer Umgang mit digitalen Medien ist gefragt

Doch auch die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten selbst kreativ werden und erstellten gemeinsam mit Stars auf der Social-Media-Welt eigene Beiträge in den Workshops „Wordpress“, „YouTube – Broadcast yourself“ und „Smart Photography“. Dabei wurden zum Abschluss alle Ergebnisse präsentiert und der Applaus war groß, als der letzte Beitrag, über die Leinwand flackerte.

Gesamtschuldirektorin Ulla Pleye freute sich über die Impulse des neuartigen Konzepts für ihre Schule: „Die zunehmende Digitalisierung unserer Welt bringt neue Herausforderungen mit sich, die das Leben heranwachsender Generationen immer mehr bestimmt. Unsere Schule sieht es als wichtige Aufgabe an, einen kritischen und gleichzeitig konstruktiven Umgang mit den digitalen Medien zu vermitteln. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeiten des Internets sinnvoll nutzen, aber auch die Gefahren von Datenmissbrauch und Internetsucht kennen. Für die Entwicklung solcher zeitgemäßen Medienkonzepte haben wir mit dem ,Smart Camp’ eine Möglichkeit gefunden, die unsere Arbeit kompetent und engagiert ergänzt, so dass wir die Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Laufbahn mit echter ganzheitlicher Medienkompetenz in die digitale Welt entlassen können.“