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"The Voice": Als Yasya singt, kämpfen alle mit den Tränen

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Das ändert sich bei "The Voice of Germany" 2022

Das ändert sich bei "The Voice of Germany" 2022

Ein neuer Coach wird in der 12. Staffel "The Voice of Germany" auf dem roten Stuhl platz nehmen. Wer dieses Jahr geht und stattdessen wiederkehrt, zeigt das Video.

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Berlin.  Solidaritätsbekundungen der Coaches – mit einer ukrainischen Ballade rührt Yasya Levchenjko bei „The Voice of Germany” zu Tränen.

Schon in der zweiten Folge der “Blind Auditions” beweist „The Voice of Germany“, warum die Show auch in der zwölften Staffel noch immer ihre Berechtigung hat. Der Auftritt einer jungen Sängerin am Freitagabend sorgt für Tränen bei den Coaches, dem Talent, aber auch dem Publikum.

„Mein Name ist Yasya, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Kiew in der Ukraine“, stellt sich Yasya Levchenjko vor. Mit „Hore dolom“ bringt sie eine gefühlvolle, schwermütige Ballade der ukrainischen Singer-Songwriterin Khrystyna Soloviy auf die Bühne. Der Song erschien 2015 auf ihrem Debütalbum, das auf Deutsch den Titel "Wasser des Lebens" trägt. „Hore dolom“ heißt so viel wie „Trauer nieder“.

"The Voice of Germany": Kandidatin scheint Kontrolle zu verlieren

Nach einem gefühlvollen, zerbrechlichen Beginn, scheint Yasya im Laufe des Songs die Kontrolle zu verlieren: Dann, wenn ihre Stimme zum crescendo anschwillt und sie voller Inbrunst singt. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen, drehen sich die beiden Coaches Mark Forster und Rea Garvey für die 18-Jährige um. "Wir sind sehr betrübt über das, was in deinem Land passiert. Wir kommen nicht um das Thema herum. Wenn du hier stehst, müssen wir auch darüber reden, was gerade in der Welt passiert“, sagt Rea Garvey, als er erfährt, dass sie aus Kiew stammt. Lesenswert: Das ist aus den "The Voice"-Gewinnern geworden

"Ich denke“, – ihm brechen die Worte weg – „bei uns lebt eine Familie: Marina, Milana und Micha. Ich habe sie in der Ukraine abgeholt. Das war so herzzerbrechend: Zu sehen, wie ihr Land zerstört wird“, führt er fort und kämpft mit den Tränen. „Ich verstehe nicht, warum die Welt so ist, aber ich hoffe wirklich, die Musik macht sie besser“ Worte, die an diesem Abend ins Mark gehen. Kann man im Alltag der Realität des Krieges manchmal doch allzu gut entfliehen, wird bei dem Auftritt dieser jungen Frau einem schlagartig wieder die Tragik bewusst.

„The Voice“-Coaches bekunden Solidarität mit der Ukraine

„Ich habe diesen Song für die ukrainische Bevölkerung gesungen und alle ukrainischen Helden, die gerade unser Land verteidigen“, so Yasya. Ganze besonders habe sie das Lied für ihren Papa gesungen, der gerade die Ukraine und ihr Zuhause beschütze. Tränen glitzern in Stefanie Kloß Gesicht.

„Erlaubst du mir, ein paar Worte zu dir zu sagen?“, fragt Peter Maffay, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Coach dabei ist. „Ich möchte, dass du weißt, dass wir alle auf eurer Seite stehen. Und ich hoffe wirklich, dass dieser schlimme Krieg so schnell wie möglich aufhört.“ Man wünscht sich, dass dieser Moment etwas verändert.

Rea singt ukrainisches Lied für Talent Rea, der als Zweiter für Yasya gebuzzert hat, versucht sich mit einer eigenen Interpretation von "Hore dolom" – diesmal mit englischem Text. Zwar kenne er den Song nicht. Aber er habe ihn inspiriert, eigene Zeilen dazu zu schreiben: „We woke up in a broken world and can’t believe what we see. Maybe time will change us, maybe you can save us”, singt er, um Yasya für sein Team zu gewinnen. Die 18-Jährige kämpft mit den Tränen.

Verständlicherweise lehnt Mark Forster, der sich ebenso für sie umgedreht hat, das übliche Jury-Gebuhle ab: "Ich fühle mich grad nicht nach singen, dass fühlt sich gerade nicht richtig an." Es überrascht nicht, dass sich Yasya für das Team Rea entscheidet. "Du inspirierst mich. Dein ganzes Land tut das", raunt Rea seinem neuen Teammitglied zu, als er sie von der Bühne begleitet.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.

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