Berlin. Die Bewertung für den Windelsensor „Curaluna“ erschien unverschämt. Dennoch wollte Maschmeyer investieren. Warum der Deal platzte.

Selten waren sich die Investoren in „Die Höhle der Löwen“ so einig. „Unrealistisch“, „empörend“, „richtig unverschämt“ – Frank Steinmetz und Christoph Hohl mussten ordentlich einstecken. Dabei erfüllten die beiden Gründer eigentlich wichtige Kriterien für einen Deal.

„Ihr seid ein Musterbeispiel für ein geiles Thema, eine super Idee und einen guten Markt“, sagte denn auch Investor Ralf Dümmel am Dienstagabend in der achten Folge der Vox-Gründershow. Doch die Präsentation ihres Windelsensors „Curaluna“ hatte einen Haken: die hohe Bewertung.

Curaluna versagte auch bei der Vorführung

600.000 Euro für 10 Prozent Firmenanteile hatten sich die Partner erhofft. Und das, obwohl ihr Produkt weder auf dem Markt ist noch getestet oder patentiert wurde. „Eine Bewertung können Sie doch nicht auf dem Prinzip Hoffnung aufbauen!“, echauffierte sich Unternehmerin Dagmar Wöhrl.

„Die Höhle der Löwen“: das sind die Investoren

„Die Höhle der Löwen“geht im März 2020 in die siebte Runde. Die Investoren der Staffel sind (v.l.n.r.): Nils Glagau, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler.
„Die Höhle der Löwen“geht im März 2020 in die siebte Runde. Die Investoren der Staffel sind (v.l.n.r.): Nils Glagau, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler. © TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Frank Thelen ist wie Judith Williams von der ersten Folge an Investor in der „Höhle der Löwen“. Thelen besticht durch seine Expertise in der IT-Branche. Er ist einer der führenden europäischen Seriengründer und gehört zu den erfolgreichsten Frühphasen-Investoren. Es ist die letzte
Frank Thelen ist wie Judith Williams von der ersten Folge an Investor in der „Höhle der Löwen“. Thelen besticht durch seine Expertise in der IT-Branche. Er ist einer der führenden europäischen Seriengründer und gehört zu den erfolgreichsten Frühphasen-Investoren. Es ist die letzte "DHDL"-Staffel, in der Thelen mitwirkt. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Thelen gründet seit über zwei Jahrzehnten Start-ups und hat mit seinen Produkten über 100 Millionen Kunden in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Jahr 2000 stand er selbst kurz vor der privaten Insolvenz und kennt so die Höhen und Tiefen eines Unternehmers aus allen Perspektiven. Heute engagiert sich Frank Thelen unter anderem als Investor bei „Outbank“, „Lilium Aviation“ und „hole19“. Für seine unternehmerischen Tätigkeiten wurde er unter anderem mit dem „Microsoft Innovate4Society-Award“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet.
Thelen gründet seit über zwei Jahrzehnten Start-ups und hat mit seinen Produkten über 100 Millionen Kunden in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Jahr 2000 stand er selbst kurz vor der privaten Insolvenz und kennt so die Höhen und Tiefen eines Unternehmers aus allen Perspektiven. Heute engagiert sich Frank Thelen unter anderem als Investor bei „Outbank“, „Lilium Aviation“ und „hole19“. Für seine unternehmerischen Tätigkeiten wurde er unter anderem mit dem „Microsoft Innovate4Society-Award“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet. © imago/APP-Photo | Ralf Mueller
Der 1959 in Bremen geborene Investor Carsten Maschmeyer ist Finanzexperte und einer der bekanntesten und wohlhabendsten Wirtschaftspersönlichkeiten Deutschlands.  Auch in der siebten Staffel ist er wieder „Die Höhle der Löwen“.
Der 1959 in Bremen geborene Investor Carsten Maschmeyer ist Finanzexperte und einer der bekanntesten und wohlhabendsten Wirtschaftspersönlichkeiten Deutschlands. Auch in der siebten Staffel ist er wieder „Die Höhle der Löwen“. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Das von ihm gegründete Finanzunternehmen baute er in Rekordzeit von einer Ein-Mann-Firma zu einem M-DAX-Konzern mit 10.000 Mitarbeitern auf. 2007 kaufte ein Schweizer Lebensversicherer das Unternehmen für 1,9 Milliarden Franken. Heute vereint der Ehemann von Schauspielerin Vernica Ferres  unter dem Dach der Maschmeyer Group seine gesamten Aktivitäten.
Das von ihm gegründete Finanzunternehmen baute er in Rekordzeit von einer Ein-Mann-Firma zu einem M-DAX-Konzern mit 10.000 Mitarbeitern auf. 2007 kaufte ein Schweizer Lebensversicherer das Unternehmen für 1,9 Milliarden Franken. Heute vereint der Ehemann von Schauspielerin Vernica Ferres unter dem Dach der Maschmeyer Group seine gesamten Aktivitäten. © imago images / Chris Emil Janßen
Investorin Judith Williams ist seit der ersten Staffel mit dabei. Die deutsch-amerikanische Sopranistin, Fernsehmoderatorin und Unternehmerin vertreibt mit der „Judith-Williams-Markenwelt“ die größte europäische Teleshopping-Marke im internationalen Verkaufsfernsehen.
Investorin Judith Williams ist seit der ersten Staffel mit dabei. Die deutsch-amerikanische Sopranistin, Fernsehmoderatorin und Unternehmerin vertreibt mit der „Judith-Williams-Markenwelt“ die größte europäische Teleshopping-Marke im internationalen Verkaufsfernsehen. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie ihre kreativen Ideen und Innovationen umsetzen kann. Mit ihrer Markenwelt sorgt die Unternehmerin für einen jährlichen Gesamtumsatz von weit über 150 Millionen Euro im Teleshopping.
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie ihre kreativen Ideen und Innovationen umsetzen kann. Mit ihrer Markenwelt sorgt die Unternehmerin für einen jährlichen Gesamtumsatz von weit über 150 Millionen Euro im Teleshopping. © Getty Images | Alexander Hassenstein
Georg Kofler ist seit 2017 Juror und Investor in „Die Höhle der Löwen“.
Georg Kofler ist seit 2017 Juror und Investor in „Die Höhle der Löwen“. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Kofler ist Medienmanager und war unter anderem für ProSieben und Premiere tätig. 2007 zieht er sich aus dem Mediengeschäft zurück und gründet eine eigene Beteiligungsholding mit der er bis heute in Startups investiert. Ein Jahr später baut Kofler außerdem ein eigenes Energieunternehmen auf. Er wird seinen Platz in der Gründershow abwechselnd mit Judith Williams einnehmen.
Kofler ist Medienmanager und war unter anderem für ProSieben und Premiere tätig. 2007 zieht er sich aus dem Mediengeschäft zurück und gründet eine eigene Beteiligungsholding mit der er bis heute in Startups investiert. Ein Jahr später baut Kofler außerdem ein eigenes Energieunternehmen auf. Er wird seinen Platz in der Gründershow abwechselnd mit Judith Williams einnehmen. © Getty Images | Andreas Rentz
Investorin Dagmar Wöhrl ist seit Staffel vier dabei. Die CSU-Politikerin nimmt den Platz von Jochen Schweizer ein, der nach der dritten Staffel ausgestiegen ist.
Investorin Dagmar Wöhrl ist seit Staffel vier dabei. Die CSU-Politikerin nimmt den Platz von Jochen Schweizer ein, der nach der dritten Staffel ausgestiegen ist. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Wöhrl scheidet 2017 aus dem Bundestag aus, in dem sie seit 1994 gesessen hat. Die 64-Jährige ist mit dem Mode- und Tourismusunternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet.
Wöhrl scheidet 2017 aus dem Bundestag aus, in dem sie seit 1994 gesessen hat. Die 64-Jährige ist mit dem Mode- und Tourismusunternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet. © imago images / Chris Emil Janßen
Investor Ralf Dümmel ist zu einer festen Größe in der Vox-Show geworden.
Investor Ralf Dümmel ist zu einer festen Größe in der Vox-Show geworden. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Mit seiner Firmengruppe DS Produkte erwirtschaftete der dreifache Familienvater im Jahr 2015 rund 250 Millionen Euro Umsatz. Das Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel unter anderem aus den Bereichen Haushalt, Kleinelektro, Reinigung, Outdoor, Beauty und Fitness. Viele Wochen im Jahr ist Ralf Dümmel in der ganzen Welt unterwegs, um Lieferanten und Kunden zu treffen. Vor allem Asien gehört zu den Gebieten, in denen er sich bestens auskennt.
Mit seiner Firmengruppe DS Produkte erwirtschaftete der dreifache Familienvater im Jahr 2015 rund 250 Millionen Euro Umsatz. Das Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel unter anderem aus den Bereichen Haushalt, Kleinelektro, Reinigung, Outdoor, Beauty und Fitness. Viele Wochen im Jahr ist Ralf Dümmel in der ganzen Welt unterwegs, um Lieferanten und Kunden zu treffen. Vor allem Asien gehört zu den Gebieten, in denen er sich bestens auskennt. © imago/APP-Photo | Ralf Mueller
Nils Glagau ist seit 2019 Investor bei „Die Höhle der Löwen“. Der Vater des 43-Jährigen gründete 1991 das Unternehmen Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert.
Nils Glagau ist seit 2019 Investor bei „Die Höhle der Löwen“. Der Vater des 43-Jährigen gründete 1991 das Unternehmen Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert. © TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Nils Glagau übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2009 die Firma. Orthomol hat mittlerweile über 400 Mitarbeiter und, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und exportiert in über 30 Länder. Glagau studierte Ethnologie mit Schwerpunkt Alt-Amerikanistik und erforschte in Mittelamerika  die Kultur der Maya sowie in Tibet und Nepal über den Buddhismus.
Nils Glagau übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2009 die Firma. Orthomol hat mittlerweile über 400 Mitarbeiter und, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und exportiert in über 30 Länder. Glagau studierte Ethnologie mit Schwerpunkt Alt-Amerikanistik und erforschte in Mittelamerika die Kultur der Maya sowie in Tibet und Nepal über den Buddhismus. © imago images / Sven Simon
Nico Rosberg tritt die Nachfolge von Frank Thelen an. Der ehemalige Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister ist inzwischen selbst Unternehmer und Investor im Bereich der grünen Mobilität. Rosberg beteiligt sich zudem an der Formel E, der internationalen Rennserie für Elektroautos.
Nico Rosberg tritt die Nachfolge von Frank Thelen an. Der ehemalige Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister ist inzwischen selbst Unternehmer und Investor im Bereich der grünen Mobilität. Rosberg beteiligt sich zudem an der Formel E, der internationalen Rennserie für Elektroautos. © TVNOW / Team Nico Rosberg /Julian Bogner
Ermias „Amiaz“ Habtu führt auch in diesem Jahr wieder als Moderator durch die Gründer-Show. Außerdem moderiert der studierte Diplom-Kaufmann das Promi-Magazin „Prominent!“.
Ermias „Amiaz“ Habtu führt auch in diesem Jahr wieder als Moderator durch die Gründer-Show. Außerdem moderiert der studierte Diplom-Kaufmann das Promi-Magazin „Prominent!“. © MG RTL D | Stefan Neumann
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Da kam es nicht gerade gelegen, dass auch die Vorführung von „Curaluna“ in die Hose ging. Der Sensor sollte eigentlich erkennen, wann eine Windel so feucht ist, dass sie gewechselt werden muss – ein Problem, das sowohl Babys als auch pflegebedürftige Senioren betrifft. Allerdings war er etwas übereifrig.

Der Auftritt Christoph Hohl (l.) und Dr. Frank Steinmetz aus Frankfurt mit ihrem Windelsensor „Curaluna“ ging ziemlich daneben..
Der Auftritt Christoph Hohl (l.) und Dr. Frank Steinmetz aus Frankfurt mit ihrem Windelsensor „Curaluna“ ging ziemlich daneben.. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D /

Letzte Chance: Carsten Maschmeyer

„Frank Thelens Windel ist nass“ hieß es laut der App. Dabei hatte der Investor seine Probe-Windel überhaupt nicht befeuchtet. „Das ist doch Bullshit!“, sagte Thelen. „Das ist ein schlechter Prototyp, der heute in keinster Weise funktioniert hat. Und es ist wirklich eine Unverschämtheit, mit welcher Bewertung ihr hier reinkommt. Ich bin raus.“

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    Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Georg Kofler taten es ihm gleich. Blieb nur noch eine letzte Chance:

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    Maschmeyer macht Angebot – „obwohl ich sauer bin“

    „Jetzt möchte ich Ihnen sagen, dass ich eigentlich überhaupt keine Lust habe, mit Ihnen zu reden“, gab der den Gründern zunächst wenig Anlass zur Hoffnung. „Entweder sind Sie völlig gedankenlos oder gierig an die Grenze der Unverschämtheit. Das ist Müll!“

    Dennoch: Das Thema sei ihm persönlich wichtig. „Ich habe meine Mutter, die ich sehr geliebt habe, vor einigen Jahren verloren. Sie sei nach einem Hirnschlag bettlägerig gewesen. Und ein Produkt wie „Curaluna“ hätte er damals gerne genutzt. Also machte Maschmeyer ein Angebot – „obwohl ich sauer auf Sie bin.“

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      Deal für „Curaluna“ nur unter Maschmeyers Bedingungen

      50.000 Euro rief er auf. „Als reines Risikogeld. Ihre Firma ist noch nicht mal 100.000 Euro wert im Moment.“ Sobald das Patent durch und das Produkt in Pflegeheimen getestet sei, wolle er auf die geforderten 600.000 Euro erhöhen – allerdings für 25,1 statt 10 Prozent. „Das ist der Deal, ich weiche da keine Millimeter von ab!“

      Und das brauchte er auch nicht. Steinmetz und Hohl willigten ein.

      Anschließend platzte der Deal doch noch

      Update: Nach der Aufzeichnung ist der Maschmeyer-Deal mit „Curaluna“ doch noch geplatzt. Wie unter anderem „Gründerszene“ berichtet, wurden die Voraussetzungen nicht erfüllt. Weder gab es ein erteiltes Patent, noch ein sogenanntes Proof of Concept, das belegen sollte, dass das Produkt grundsätzlich funktioniert.

      Zudem: Ein ganz ähnlicher Sensor wird bereits von einem taiwanesischen Elektronikhersteller vertrieben. Deshalb, so berichtet „Gründerszene“, sei die Maschmeyer Group nicht mehr dabei.

      Die Gründer bleiben hingegen optimistisch: „Vielleicht kommt es zu einem späterem Zeitpunkt zu einem Investment“, sagte „Curaluna“-Chef Steinmetz „Gründerszene“.

      So lief es für die anderen Gründer:

      „RelaxoPet“ von Frank Bendix

      Einzelkämpfer Frank Bendix aus Meschede wünscht sich für „RelaxoPet“ Unterstützung von einem „Löwen“.
      Einzelkämpfer Frank Bendix aus Meschede wünscht sich für „RelaxoPet“ Unterstützung von einem „Löwen“. © Frank W. Hempel | MG RTL D /

      Wenn Menschen gestresst sind, kann Entspannungsmusik helfen. Dass das auch für Tiere gilt, hat Hypnosetherapeut Frank Bendix aus Meschede im Sauerland durch Zufall entdeckt. „Eine Patientin kam mit ihrem Hund in meine Praxis. Auch der reagierte auf die Klangwellen und entspannte tief“, schilderte Bendix den Startschuss für „RelaxoPet“.

      Fünf Jahre später ist das mobile Gerät, das hochfrequente Klangwellen aussendet, auf dem Markt und für verschiedene Tiergruppen erhältlich: Hunde, Katzen, Vögel und Pferde. Denn Stresssituationen gebe es auch für Tiere viele – etwa Gewitter, Feuerwerk, Alleinsein oder Reisen.

      Sowohl Wöhrl als auch Dümmel waren begeistert. Am Ende entschied sich der bisherige Einzelkämpfer für den Geschäftsführer von DS Produkte – wohl weil er ihm ein 400 Mann starkes Team zur Seite stellen kann.

      • Erzielter Deal: 100.000 Euro für 15 Prozent Firmenanteile

      • Das kostet „RelaxoPet“: ab 74,95 Euro; relaxopet.com

      „Sanilu Clean“ von Sven und Sandra Arnold

      In der Schweiz ist ihr Produkt schon auf dem Markt, nun will das Paar auch Deutschland erobern: mit „Sanilu Clean“, einem Reinigungsmittel für Kleintiergehege. Anders als die schon erhältlichen Mittel gegen Kalk- und Urinsteinablagerungen sei ihr Produkt frei von Tensiden und Duftstoffen.

      Die Investoren Dagmar Wöhrl (2.v.l.) und Ralf Dümmel testen selbst, ob „Sanilu Clean“ funktioniert.
      Die Investoren Dagmar Wöhrl (2.v.l.) und Ralf Dümmel testen selbst, ob „Sanilu Clean“ funktioniert. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D /

      „Die Gerüche aggressiver Reinigungsmittel mögen Tiere gar nicht“, erklärte Sven Arnold den „Löwen“. Dabei brauche es viele Zusatzstoffe gar nicht. „Am Ende ist es wie Bier: nur drei, vier Stoffe und jeder trinkt es.“

      Dass es Bedarf an „Sanilu Clean“ gibt, haben die beiden Hobbykaninchenzüchter bei ihrem bisher einzigen Messeauftritt erlebt: „Die haben uns die Bude eingerannt.“ Die „Löwen“ zu überzeugen war da schon schwieriger.

      Judith Williams kämpft für „Sanilu Clean“

      Dümmel, eigentlich prädestiniert für ein solches Produkt, zierte sich. Auch alle anderen waren zuvor ausgestiegen. Als auch Dümmel kein Angebot unterbreitete, schien die Sache gelaufen. Doch die Arnolds hatten eine leidenschaftliche Fürsprecherin.

      „Ich kann’s nicht glauben!“, wunderte sich Williams. „Dagmar, sollen wir beide? Wenn er kein Angebot macht, mach’ ich eins: Wir geben Ihnen die 60.000 Euro, aber wir möchten jeder dann 10 Prozent.“ Damit konnte das Paar leben: Deal!

      • Das kostet „Sanilu Clean“: 1 Liter für 16,60 Euro; sanilu.com

      „ÖselBirch“ von Anne-Liis Theisen

      Anne-Liis Theisen kommt ursprünglich aus Estland. Dort ist Birkensaft ein traditionelles Erfrischungsgetränk.
      Anne-Liis Theisen kommt ursprünglich aus Estland. Dort ist Birkensaft ein traditionelles Erfrischungsgetränk. © MG RTL D | Bernd-Michael Maurer

      Wird das das neue Club Mate? Eine gute Story hat das Getränk der Estin Anne-Liis Theisen jedenfalls: Schon ihre Großmutter fermentierte den Birkensaft, der nur während zwei Wochen im Frühjahr aus dem Stamm der Birke gewonnen werden kann. „So hatten wir auch im Sommer ein gesundes Erfrischungsgetränk“, sagte die 26-Jährige.

      Zusammen mit ihren Schwestern gründete sie „ÖselBirch“, um den Saft über Estlands Grenzen hinaus bekannt zu machen. Inzwischen gibt es ihn nicht nur in seiner natürlich sauren Form, sondern auch in den Geschmacksrichtungen Rhabarber, Aronia, Sanddorn oder Mojito.

      Damit traf Theisen zwar den Geschmack der „Löwen“, ein Deal scheiterte allerdings am kurzen Produktionszeitraum. Zu schwierig sei es, die benötigte Menge richtig zu prognostizieren. Langsames Wachstum sei hier sinnvoller als ein großes Investment.

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      Zum Trost gab es großes Lob für den professionellen Pitch. „Man kann vor Ihnen nur den Hut ziehen“, meinte nicht nur Dümmel. „Ein ganz, ganz starker Auftritt! Eins mit Sternchen.“

      • Erhofftes Investment: 60.000 Euro für 20 Prozent Firmenanteile

      • Das kostet „ÖselBirch“: 2,30 bis 2,50 Euro pro Flasche; öselbirch.com

      „Tracktics“ von Patrick Haas und Benjamin Bruder

      Jeder Fußball-Fan kennt die Kennzahlen aus den Übertragungen der Bundesliga-Spiele: die Kilometer, die die Spieler gelaufen sind. Im Amateurbereich allerdings gibt es bisher kein System, das solche Daten in ausreichender Qualität erhebt – zumindest behaupteten das die Gründer Patrick Haas und Benjamin Bruder.

      Patrick Haas (l.) und Benjamin Bruder aus Frankfurt a. M. haben mit „Tracktics“ die derzeit meistgenutzte Tracking-App für Fußballer entwickelt.
      Patrick Haas (l.) und Benjamin Bruder aus Frankfurt a. M. haben mit „Tracktics“ die derzeit meistgenutzte Tracking-App für Fußballer entwickelt. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D/

      Deshalb haben sie einen Tracker entwickelt, der per elastischem Gürtel auf Hüfthöhe getragen werden kann, sowie eine App, die die Daten später auswertet. Und sie haben bereits namhafte Kunden gewonnen: „Die Real-Madrid-Fußballschule wird Tracktics in über 250 Trainingscamps zum Einsatz bringen“, sagte Bruder. Auch der Regionalligist Kickers Offenbach arbeite bereits damit.

      Aber auch in niedrigen Ligen komme „Tracktics“ gut an – wenn auch mit anderer Intention. „Da gibt’s dann halt Wetten, wer am wenigsten läuft, zahlt das Bier“, so Haas. Doch die „Löwen“ wurden nicht wirklich warm mit dem Produkt. Vor allem die hohe Bewertung wirkte abschreckend.

      Einzig Kofler versuchte noch, die Konditionen zu drücken. Statt eine Million Euro für 8 Prozent Firmenanteile forderte er 35 Prozent. Für Haas und Bruder weit über ihrer Schmerzgrenze. Sie lehnten ab.

      • Das kostet „Tracktics“: aktuell 99 Euro, eigentlich 139 Euro; tracktics.com

      So ging es für Spooning Cookie Dough weiter

      In der zweiten Folge der neuen Staffel „Die Höhle der Löwen“ sackten die Berliner Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn einen Deal für ihr Start-up „

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      “ ein. Gleich zwei Investoren bisschen beim rohen Keksteig an, der dank speziellem Mehl und durch Verzicht auf Ei und Backpulver keine Bauchschmerzen verursachen soll.

      Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn aus Berlin merkte man die Leidenschaft für ihr Produkt „Spooning Cookie Dough“ an.
      Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn aus Berlin merkte man die Leidenschaft für ihr Produkt „Spooning Cookie Dough“ an. © MG RTL D / Frank W. Hempel | Spooning Cookie Dough aus Berlin

      Nun zeigte Vox, wie es den Gründern seitdem ergangen ist. Nicht nur bildeten sich in den Tagen nach der Ausstrahlung absurd lange Schlangen vor der Filiale in Prenzlauer Berg, mit Wöhrls und Dümmels Hilfe eröffnete das Paar auch einen weiteren Laden in Stuttgart.

      „Wir haben fürs Franchising über 500 Anfragen bekommen“, sagte Feistkorn. So groß will man dann aber doch nicht loslegen: Bis Mitte 2019 sind zehn weitere Standorte in Planung.

      Dümmel: „Wir wurden völlig überrannt“

      Auch das große Ziel, „Spooning Cookie Dough“ in den Handel zu bringen, ist erreicht. In rund 2000 Filialen gibt es nun ein Pulver, das man zu Keksteig anrühren kann. „Es war ein langer Weg und zum Glück sind wir den gegangen“, so Dümmel. „Wir wurden völlig überrannt.“

      Die 300.000 Pakete, die zunächst in den Handel kamen, seien ruckzuck ausverkauft gewesen. Und auch die folgenden 500.000 gingen sofort weg. Bilanz: ein Handelsumsatz von 1,5 Millionen Euro in nur fünf Tagen.

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      Sobald sich „Spooning“ im Handel etabliert habe, sei der nächste große Schritt der Onlinehandel, wo man sich das frische Produkt direkt nach Hause liefern lassen könne. „Wir sind schon gekommen, um zu bleiben“, sagte Feistkorn.