Berlin. „Die Höhle der Löwen“ ist eine beliebte Werbeplattform für Firmengründer. Doch der Erfolg der Show zieht auch immer mehr Betrüger an.

Am 4. September startet die neue Staffel von „Die Höhle der Löwen“ (DHDL). Doch nicht nur der Sender und die Gründer, die ihre Produkte in der Show präsentieren, sondern auch Betrüger freuen sich über das gesteigerte Interesse.

Vor allem auf Facebook scheinen immer mehr Werbe-Beiträge zu angeblich in der Sendung vorgestellten Produkten aufzutauchen. Doch in vielen Fällen ist Vorsicht geboten.

Die Ersteller der Werbeanzeigen gehen in den meisten Fällen so vor: Auf Facebook posten sie einen Beitrag, in dem besonders reißerisch ein angebliches Produkt aus der Gründer-Show auf Vox beworben wird. Die Produkte heißen Herzolex, Horlaxen oder Bitcoin Revolution. Dazu stellen die Betreiber der Facebook-Seiten Fotos aus der Sendung, in denen die Investoren wie Frank Thelen oder Judith Williams zu sehen sein. Oft ist vom „größten Deal“ der Show-Geschichte zu lesen.

Allen Anzeigen ist gemein: Hinter ihnen steht kein Produkt, das in der Show vorgestellt wurde. Die Machen haben nur die Absicht, Menschen auf ihre Internetseite zu locken.

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Die Facebook-Anzeigen wurden so oft ausgespielt, dass „Löwe“ Frank Thelen sich im Mai auf Twitter davon distanzierte. So schrieb er: „Ich trade keine Bitcoins.“ Und weiter: „Es gibt keine schnellen, seriösen Gewinne. Nur harte, ehrliche Arbeit.“ Zuvor war mehrfach in Thelens Namen für die Krypto-Währung Bitcoin beziehungsweise Handelsportale für Währung geworben worden.

Schon im vergangenen Oktober hatte eine Seite mit einem angeblichen Video-Interview des Tech-Investors geworben, in dem dieser für Investitionen in die Kryptowährung

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geworben haben soll. Doch Thelen stellte klar: Das Video sei geklaut gewesen und die Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen worden. In Wirklichkeit sei er in dem Interview nie nach

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gefragt worden und habe damit auch kein Geld verdient.

Fake-Seiten passen nicht zu echten Produkten aus „Höhle der Löwen“

Die aktuellen Anzeigen wirken im Gegensatz zu dem gefälschten Video simpler, können aber bei Lesern dennoch Verwirrung stiften. Denn die Macher leiten vom Facebook-Beitrag aus in vielen Fällen zu Seiten weiter, die angeblich Artikel von bekannten Medien wie der „Zeit“ oder „Spiegel Online“ zeigen. Doch ein zweiter Blick auf die Internetadresse und Merkmale wie das Impressum der Seite zeigen, dass es sich um Fake-Seiten handelt, die das Design der Originale nur nachahmen.

Wer sich nicht sicher ist, ob er wirklich ein Angebot aus der „Höhle der Löwen“ sieht, sollte sich folgende Fragen stellen:

• Ist die Internetadresse (URL), auf die die Facebook-Anzeige verweist, wirklich die eines seriösen Mediums oder der Firma?

• Wirkt der Text selbst seriös oder ist er eventuell nur schlecht automatisch erstellt worden?

• Hat die Seite, die beworben wird, ein Impressum?

• War das Produkt wirklich bei

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zu sehen? Gibt es andere Artikel zu dem Produkt – zum Beispiel auf der Seite des Senders Vox?

Wenn einer der Punkte verdächtig wirkt, sollten Nutzer die Fake-Seite verlassen. Im Nachgang hilft es auch, den Facebook-Beitrag als Spam zu markieren. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Beitrag nicht weiteren Nutzern angezeigt wird. Allerdings zeigt eine Stichprobe unserer Redaktion mit der Fake-Seite „Love Outside“, dass das Facebook-Profil trotz regelmäßiger Verbreitung von Fake-News noch online ist.