Berlin. Der Musiksender VIVA prägte die Jugend der 1990er und 2000er Jahre. Ende des Jahres ist Schluss. VIVA muss einem Comedy-Sender weichen.

25 Jahre nach dem Start wird der deutsche Musiksender VIVA endgültig eingestellt. Zum 1. Januar 2019 ist VIVA Geschichte, kündigte Viacom-Vermarkter Visoon am Mittwoch beim Branchenevent Screenforce Days in Köln an, wie das Branchenportal „DWDL“ berichtet.

Der Musiksender, der am 1. Dezember 1993 als deutsche Antwort auf MTV gestartet war, muss dem Unterhaltungssender Comedy Central weichen. Der Spartensender soll auf ein 24-Stunden-Programm ausgeweitet werden, berichtet „DWDL“. Comedy Central gehört ebenso wie VIVA dem US-Medienkonzern Viacom. Aktuell teilen sich VIVA und Comedy Central einen Kanal: die eine Hälfte des Tages sehen Zuschauer den Musiksender, die restliche Zeit das Programm von Comedy Central.

Schlecht soll es für VIVA laut Mark Specht, General Manager von Viacom, zuletzt zwar nicht gelaufen sein, wie er im Interview mit „Horizont“ erzählt. Die Entscheidung sei aus anderen Gründen gefallen. „Es wäre kein Problem gewesen, VIVA weiterzumachen. Der Sender ist profitabel. Aber wir wollen alle unsere Kraft auf unsere drei stärksten Marken MTV, Comedy Central und Nickelodeon konzentrieren“, begründet Specht das Aus für den Sender.

VIVA war bei Jugendlichen der 90er überaus populär

Der ursprünglich in Köln ansässige und später nach Berlin umgezogene Fernsehsender VIVA war in den 1990er und 2000er Jahren vor allem bei Jugendlichen überaus populär. Zu den bekanntesten Sendungen gehörten unter anderem „Interaktiv“, „Vivasion“, „Club Rotation“ und „Was geht ab?“.

Moderatoren wie Stefan Raab, Minh-Khai Phan-Thi und Mola Adebisi sammelten bei VIVA wichtige Fernseh-Erfahrung.
Moderatoren wie Stefan Raab, Minh-Khai Phan-Thi und Mola Adebisi sammelten bei VIVA wichtige Fernseh-Erfahrung. © imago stock&people | imago stock&people

Moderatoren wie

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, Mola Adebisi, Milka Loff Fernandes, Minh-Khai Phan-Thi, Oliver Pocher, Charlotte Roche, Heike Makatsch, Tobias Schlegl, Sarah Kuttner und

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sammelten bei VIVA Fernseherfahrung. Für viele von ihnen begann die TV-Karriere bei dem Jugendsender.

Zunächst überaus erfolgreich expandierte VIVA, gründete den Ableger VIVAzwei, der später in VIVAplus umbenannt wurde, sowie internationale Ableger. 2001 gelang VIVA die Übernahme der Brainpool AG, 2004 wurde der Sender allerdings vom MTV-Eigner Viacom übernommen.

Charlotte Roche wurde einem breiten Publikum als Moderatorin der Sendung „Fast Forward“ bei VIVAzwei bekannt.
Charlotte Roche wurde einem breiten Publikum als Moderatorin der Sendung „Fast Forward“ bei VIVAzwei bekannt. © imago stock&people | imago stock&people

Viacom plant Abschied mit Höhepunkten der letzten 25 Jahre

Zuletzt sendete VIVA kein Vollprogramm mehr, sondern lediglich zwischen 2 Uhr morgens und 14 Uhr nachmittags. Zum VIVA-Abschied plane der Mutterkonzern Viacom laut „DWDL“ noch einmal einen Rückblick auf die Höhepunkte der vergangenen 25 Jahre. Details sind allerdings noch nicht bekannt. (jkali)