Brocken. Ein kurioses Wetterphänomen sorgte am Donnerstag dafür, dass es auf dem 1141 Meter hohen Brocken deutlich wärmer war als im Tal.

Auf dem Brocken im Harz war es am heutigen Morgen wärmer als in vielen Teilen des Flachlands. Bereits in der Nacht gegen 3 Uhr meldete der Deutsche Wetterdienst knapp 16 Grad Celsius auf Norddeutschlands höchsten Berg. Weiter unten lag die Temperatur zu dieser Zeit noch deutlich unter 10 Grad. Grund ist die aktuelle Inversionswetterlage. Diese sorgt dafür, dass die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren. Und während die Autofahrer in Magdeburg, Halle oder Salzwedel noch mit dem Nebel zu kämpfen hatten, konnten Besucher vom 1141 Meter hohen Brocken bis zu 80 Kilometer weit ins Land sehen. Unter ihnen war auch Tom Schöpe. Der Leipziger zeigte sich begeistert. „Inversionswetterlage bedeutet, dass die kalte, feuchte Luft unten bleibt und die warme Luft eben oben. Dadurch haben wir auf dem Brocken diese tolle Weitsicht. Da hinten sieht man Ilsenburg. Dort ragt ein Schornstein aus dem Nebelfeld.“

Nicht nur Touristen nutzen die Sturmpause auf dem Brocken

Doch nicht nur Touristen freuen sich über das tolle Wetter. Maik Altschuh ist schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Gemeinsam mit seinen Arbeitskollegen ist er dabei, neue Informationsschilder zu montieren. „Insgesamt sind es sechs Hinweistafeln, neun Schilder die erklären worauf man gerade schaut und zwölf Wegweiser.“ Über den Brocken zeigt sich der Stuttgarter begeistert: „Es ist genial. Letzte Woche hatten wir hier noch Sturm, da konnten wir kaum arbeiten. Aber momentan ist es optimal und traumhaft – einfach Wunderschön!“ Auch einige Elektriker nutzten die Sturmpause, um neue Laternen an das Brockenhaus anzubringen.

Surm und Nebel kommen zurück

Sehr groß ist das Zeitfenster für die Arbeiter aber nicht, denn schon zum Wochenende sinken die Temperaturen und ein Sturm wird erwartet. Auch der Nebel wird zurückkehren, denn schließlich hält der Harzgipfel den Rekord an Nebeltagen: 330 waren es im Jahr 1958.