Gifhorn. Unsere Zeitung testet zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Latrinen der Stadt. Vom Duftparadies bis zum „Saustall“ ist alles dabei.

Gibt es sie noch? Die saubere öffentliche Toilette? Zum Welt-Toiletten-Tag an diesem Sonntag, 19. November, haben wir uns auf die Suche gemacht unter Gifhorns öffentlichen Toiletten. Und ja, wir haben es gefunden, das saubere Klo. Aber auch ganz andere Dinge.

Die schönste öffentliche Latrine der Stadt befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses, vom Haupteingang geradezu. Für unseren Test am Donnerstag hat sie sich noch einmal besonders herausgeputzt: Es duftet frisch nach Meeresbrise, alle Ecken sind sauber, keine Flecken an den Wänden, keine Pfützen am Boden. Der Seifenspender ist genauso gefüllt wie der Papierbehälter, Klopapier ist in rauen Mengen vorhanden. Und selbst die Wickelkommode (auch auf der Herrentoilette) ist mit Windeln verschiedener Größen bestückt. Ja, man merkt der oft gesprungenen Keramik ihr Alter an, es zeigt sich aber immer noch standfest. Der Nachteil: Diese Toiletten sind nur zu den Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich. Trotzdem: Hier kehrt man gern ein.

Mischung aus Uringestank und Geruch eines Putzmittels

Etwas anders sieht die Sache bei unserer nächsten Station aus: Im Parkhaus Hindenburgstraße gibt es drei Türen direkt gegenüber der Polizei zu Damen-, Herren- und barrierefreier Toilette. Der erste Eindruck ist beißend, und zwar in der Nase. Eine Mischung aus Uringestank und Geruch eines Putzmittels, das Ersteren zu übertrumpfen versucht. Optisch kommen die Edelstahl-Armaturen vor weißer Fliese allerdings sauber daher. Auch hier sind Seife und Tücher vorhanden. Man fragt sich nur, warum das Wasserklosett im Minutentakt durchspült.

Eine Passantin, die die Toiletten öfter besucht, sagt: „Meistens ist es hier sauber.“ Diese Toiletten seien auch wichtig, denn die Busfahrer der nahen Haltestellen seien darauf angewiesen. Ab und zu komme es allerdings vor, dass man die Örtchen nicht nutzen kann: „Dann ist alles überschwemmt und kein Papier mehr vorhanden. Die Putzleute können aber nichts dafür.“ Die Schweinerei ließen Menschen zurück, die sich nicht benehmen können.

Gifhorns öffentliche Toiletten - Eine im Test durchgefallen

Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Gifhorner Rathaus.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Gifhorner Rathaus. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Gifhorner Rathaus.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Gifhorner Rathaus. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Gifhorner Rathaus.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Gifhorner Rathaus. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: im Parkhaus Hindenburgstraße. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn.  Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn.  Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd. © FMN | Reiner Silberstein
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd.
Unsere Zeitung testete zum Welt-Toiletten-Tag die öffentlichen Klos der Stadt Gifhorn. Hier: Am Bahnhof Gifhorn Süd. © FMN | Reiner Silberstein
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„Dreimal täglich“ komme der Putzdienst, versichert André Jendro, der Geschäftsführer der Parkraum- und Schwimmbadgesellschaft, die für diese Toiletten zuständig ist. Auch hier gehen die Öffnungszeiten nicht rund um die Uhr, sondern sind dem Parkhaus angepasst: werktags bis 20 und samstags bis 17 Uhr, sonntags bis 19 Uhr (April bis Dezember). Eine Neuerung steht auf der Agenda, sagt Jendro: „Für die Zukunft ist ein Notrufknopf auf dem Behinderten-WC geplant.“

Behindertengerechte Unisex-Latrine mit dickem Urinstein im Abfluss

Jetzt wird es ungemütlich: Die dritte getestete, behindertengerechte Unisex-Latrine befindet sich an Gifhorns Süd-Bahnhof, direkt zwischen Tunneltreppen und Fahrradständer in einem separaten Häuschen. Wer hier zwischen gefühlt 83-mal mit Farbe besprühten und wieder gereinigten Fliesen zum großen Geschäft kommen möchte, muss sich nicht nur an eine kalte Edelstahlschüssel gewöhnen (es gibt offensichtlich keine Heizung), sondern auch an Pfützen am Boden, dicken Urinstein im Abfluss und einem kalkfleckigen Waschbecken. Immerhin: Klopapier ist vorhanden, aber für Seife nicht einmal mehr ein Spender. Vom Geruch aus der Hindenburgstraße ist hier nur die Hälfte zu vernehmen - die erstere. „Sofortiges Handeln“ im „Saustall“ hatte Heinz-Ulrich Kabrodt vom SoVD Gifhorn schon vor vier Jahren gefordert - erfolglos.

Kaum zu glauben: Aber zuständig für diesen Lokus ist genauso wie für die Rathaustoilette die Stadt. Und man kann glauben, dass sich hier der Reinigungsdienst genauso oft bemüht, aber die Zielgruppe scheint eine andere zu sein. Immerhin, dies zum Trost: Für eine Bahnhofstoilette im Allgemeinen ist diese noch nutzbar. Kleiner Tipp für die Herren: Das separate Pissoir zur linken ist wesentlich sauberer, weil offenbar für die Masse schwerer zu entdecken.