Gifhorn. Das Kneipenfestival Honky Tonk kommt gut an bei den Gifhornerinnen und Gifhornern. Diese Bands sorgten für Stimmung.
Etwas früher als gewohnt im November erwartete die Gifhornerinnen und Gifhorner am Samstagabend das Honky Tonk-Kneipenfestival. Allerdings, und das verwirrte viele, wo war Markus Funke, quasi schon Inventar beim Honky Tonk in der Stadt. „Das haben uns schon viele gefragt“, merkte einer der Mitarbeiter an, die das Funke-Fehlen bedauerten. Das Cappu Bistro blieb jedenfalls dunkel.
Livemusik beim Honky Tonk in fünf Gifhorner Kneipen
Dennoch, es blieben sechs Anlaufpunkte, genug, um die rund vier Stunden am Samstagabend gemütlich, rockig, ausgelassen und beschwingt zu feiern. Und der Funke der Musiker sprang auch über. Allerdings spielte das Wetter nicht so richtig mit. Nieselregen zu Beginn bedeutete leere Straßen und weniger Ortswechsel, die Wahl bestand zwischen hart sein und nass werden, einem Regenschirm oder erst einmal an einem Ort zu bleiben.

Die Honker wurden, einmal an den Zielen angekommen, mit neuen Bands und Akteuren belohnt. An jedem Ort verwöhnten die Gastgeber die Stammgäste mit der von ihnen bevorzugten Musik, man wusste also, welches Musikgenre einen wo erwartete. Schottische Musik war bei Mr. Barman‘s gesetzt, diesmal mit der neuen Band The Baltic Scots. Schotten-Rock im Schottenrock gab es auf und von der Bühne, das Publikum machte mit, gediegen mit den Beinen wippend und auf den Barhockern sitzend oder tanzend vor der Bühne. Das galt vor allem auch in der Brasserie Paula’s. Rhythmischer Rockabilly vom Trio Biggs B Sonic elektrisierte die Fans bis an den hintersten Tischen.

Kuschelig, eng und Gast an Gast ging es im Flax zu. Bewegungen gab es da allenfalls synchron mit den Nachbarn im hinteren Bereich. Vor der Bühnennische hatten sich einige Frauen ein wenig Freiraum erkämpft, um zur Musik von Ollie Smalls abzuhotten.
Pretty in Pink rockte zwischen Puppenwagen und Pokémon-Karten
Das war im Alt-Gifhorn aufgrund der urigen Enge kaum möglich. Mitmachen, vor allem durch Mitsingen, ging allerdings auch hier. Just Brill gaben ihr Gifhorn-Debüt, unplugged, und wanderten musikalisch bis in die siebziger Jahre. Ballroom Blitz von Sweet mit einem leicht thüringischen, sympathischen Zungenschlag der Band aus Weimar, für das jüngere Publikum war das schon ein Ur-Oldie. Shadow on the Wall von Mike Oldfield und Roger Chapman kam immerhin auch schon auf 40 Jahre, begeisterte aber ebenfalls. Aus demselben Jahr erklang Billy Idols Rebel Yell, allerdings im H1 und von Moorkater und als nur einer von vielen Classic Rock Hits.
Außer der Gifhorner Kultband gab es noch einen zweiten Lokalmatadoren. Die Wolfsburger Band Pretty in Pink rockte das Kaufhaus Schütte. Rock’n’Roll Reloaded hieß es zwischen Puppenwagen und Pokémon-Karten.