Wittingen. Auch Mitarbeiter der Brauerei Wolters legen ihre Arbeit nieder. Sie fordern im Tarifstreik höhere Gehälter.

Im Tarifstreit um höhere Löhne bei den Brauereien in Niedersachsen haben Beschäftigte am Dienstag erneut ihre Arbeit niedergelegt. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilte, rief sie die Mitarbeitenden des Hofbrauhauses Wolters in Braunschweig und der Privatbrauerei Wittingen im Kreis Gifhorn zu einem 24-Stunden-Warnstreik auf.

Die Gewerkschaft NGG fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter für zwölf Monate um 385 Euro, wirksam ab Juni 2023. Bisher seien drei Verhandlungen im Juni, Juli und August ergebnislos verlaufen. Die Arbeitgeber hätten zuletzt eine monatliche Zahlung der Inflationsausgleichsprämie für elf Monate und eine daran anschließende Lohnerhöhung um 140 Euro ab August 2024 angeboten.

Eine vierte Verhandlung ist für Mittwoch, 27. September, anberaumt. Insgesamt geht es um rund 350 Beschäftigte in drei niedersächsischen Brauereien, neben Wolters und Wittingen auch das Einbecker Brauhaus.

NGG droht mit unbefristeten Streiks

„Die Arbeitgeber mögen vor der nächsten Runde verstehen, was bei gescheiterten Verhandlungen droht. Arbeitskampf ist kein Spaß, für niemanden, sondern ist unberechenbar und betriebswirtschaftlich mit Risiken verbunden“, erklärte Katja Derer, NGG-Geschäftsführerin in der Region Südost-Niedersachsen-Harz. Die Gewerkschaft erwarte von den Brauereien ein deutlich nachgebessertes Angebot. Ob in Einbeck auch noch gestreikt werde vor der vierten Runde wollte Derer offen lassen.

Sollte die vierte Verhandlungsrunde zu keinem Ergebnis führen, drohten unbefristete Streiks, hieß es von der Gewerkschaft weiter. Bereits Ende August hatten Beschäftigte aller drei Brauereien für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Bei Wolters arbeiten 135 Menschen, bei Wittinger rund 80, in Einbeck etwa 130.