Braunschweig. Nach dem Krebstod eines 32-jährigen Feuerwehrmannes unterstützt der Förderverein der Berufsfeuerwehr die Familie des Mannes.

Zur Beisetzung von Timo O. kamen mehr als 200 Feuerwehrleute. Sie erwiesen ihrem jungen Kameraden die letzte Ehre. Wenige Wochen später wäre Timo 33 Jahre alt geworden. Er hinterlässt seine Frau Anika (29) und die beiden gemeinsamen Kinder Maja (3) und Lenny (1).

Vor knapp zwei Jahren hatte Timo O. die Diagnose erhalten: Darmkrebs. Seitdem war der junge Feuerwehrmann die meiste Zeit daheim und zur Behandlung im Krankenhaus. Im Spätsommer des vergangenen Jahres hatte es erst gut ausgesehen – doch dann kam der Krebs zurück. Alle Versuche der Ärzte, sein Leben zu retten, scheiterten am Ende. Am 6. Juni ist Timo O. gestorben.

Das Schicksal der jungen Familie aus der Gemeinde Cremlingen geht einem unweigerlich zu Herzen – das erkennt man auch an den unzähligen Kondolenz-Bekundungen im Internet. Dort haben Timos ehemalige Kollegen und Kolleginnen eine Spendenaktion ins Leben gerufen. „Wir haben ein Spendenkonto beim Förderverein Feuerwehr und Jugendfeuerwehr Braunschweig e.V. eingerichtet“, heißt es auf der Facebook-Seite der Berufsfeuerwehr.

Feuerwehrmann Timo O. ist an Krebs gestorben. Das Foto zeigt ihn bei der Arbeit bei der Berufsfeuerwehr Braunschweig.
Feuerwehrmann Timo O. ist an Krebs gestorben. Das Foto zeigt ihn bei der Arbeit bei der Berufsfeuerwehr Braunschweig. © privat | Feuerwehr Braunschweig

„Aufgrund seines ausgesprochen jungen Dienstalters ist die dementsprechende Hinterbliebenenversorgung noch nicht ausreichend, um auch nur von einer annähernd gesicherten finanziellen Zukunft der Familie sprechen zu können“, erklärt Torge Malchau, Chef der Berufsfeuerwehr Braunschweig: „Durch den Spendenaufruf erhoffen wir uns eine möglichst große finanzielle Unterstützung der Familie.“

Timo O. war Disponent in der Leitstelle und für sein Lachen bekannt

Malchau und der Vorsitzende des Personalrats, Christoph Keller, haben bei der Bestattung eine bewegende Trauerrede gehalten. „Timo war es wichtig, dass seine Kollegen und Kolleginnen zur Bestattung kommen. Das hat er im Vorfeld gesagt“, erklärt Keller.

Seine Ehrlichkeit, seine Empathie, sein humorvolles Wesen: Diese Charaktereigenschaften des Verstorbenen hat Keller in seiner Rede hervorgehoben: „Seine unglaublich hilfsbereite und aufgeschlossene Art, sein fröhliches, ansteckendes Lachen, wenn er den Raum betrat, wird uns in Erinnerung bleiben.“

Selbst in stressigen Situationen habe Timo stets seinen Humor bewahrt, sagt Keller. Und stressig war es in seinem Job häufig: Oberbrandmeister Timo O. war bis zu seiner Erkrankung Disponent in der Leitstelle.

„Timo hat stets sein Bestes gegeben, mehr noch: Er hatte die wertvolle Gabe, auch sein Umfeld zu motivieren, besser zu werden“, erklärte Keller.

2010 war Timo O. im Vorbereitungsdienst der Jüngste seines Ausbildungsjahrgangs und stolz, ein Teil der Berufsfeuerwehr zu sein. So berichtet es Christoph Keller. Nach der Grundausbildung und Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Probe hat sich Timo O. nach Angaben der Feuerwehr zum Rettungsassistenten ausbilden lassen. Zusätzlich zum Einsatzdienst sei er im Werkstattdienst und auch in der Brandschutzerziehung engagiert gewesen.

Treibende Kraft in der Betriebssportgruppe „Roter Hahn“

Als leidenschaftlicher Sportler sei er zudem treibende Kraft der Fußball-Betriebssportgruppe „Roter Hahn“ gewesen: „Er hat uns oft im Dienst dazu angehalten, Mannschaftssport zu betreiben“, berichtet Keller.

„Timo war ein super positiver Mensch, den man einfach gern um sich hatte. Man konnte tolle Gespräche mit ihm führen“, sagt auch Carina Schneider. Sie ist die Cousine von Anika O. und hat sich mit der Bitte an unsere Redaktion gewandt, über die Spendenaktion zu berichten.

Vor vier Jahren hatten Timo O. und Anika geheiratet. Der Pfarrer, der die beiden vermählt hat, musste nun den Trauergottesdienst halten. Christoph Keller betonte in seiner Rede: „Wir – als Dienstgemeinschaft – stehen füreinander ein.“ Die Kollegen hätten sich auf Timo verlassen können, nun dürften sich seine Familie und Freunde auf die Kollegen verlassen.

Das Spendenkonto:

Empfänger: FFJB e.V. IBAN: DE91 2699 1066 8703 7440 00 Verwendungszweck: Timo