Braunschweig. Ostfalia-Professorin Ariane Brenssell kritisiert die Verharmlosung der „extremsten Form geschlechtsspezifischer Gewalt“.

Schon mit der Wortwahl fängt es an. Mit dem „Familiendrama“, dem „erweiterten Suizid“, der „Familientragödie“ – mit all diesen reichlich strapazierten Umschreibungen, die für Prof. Ariane Brenssell verschleiern, um was es eigentlich geht: um Gewalt von Männern an Frauen und Kindern. Um vorsätzliche Tötungen, die der Logik folgen, dass Frauen zum Objekt oder zu Eigentum gemacht werden. „Femizide“, sagt die an der Ostfalia Hochschule lehrende Psychologin und Politikwissenschaftlerin, „sind die extremste Form geschlechtsspezifischer Gewalt“.