Braunschweig. Online ist er seit 2019 mit Vintage-Kleidung im Geschäft, im September öffnete Felix Schulze einen Laden in Braunschweig für „coole Kleidung“.

Der Name des Secondhand-LadensLife is short“, das Leben ist kurz, bezieht sich keineswegs auf die Kleidungsstücke, die darin angeboten werden. Die bekommen ja sozusagen ein zweites, ein längeres Leben. Der Name, erzählt Inhaber Felix Schulze, sei der Titel eines Liedes von Ski Mask the Slump God, einem Rapper aus Florida.

„Und daraus haben wir dann das Motto gemacht: Life is too short to wear boring clothes“, so Schulze, das Leben ist zu kurz, um langweilige Klamotten zu tragen. In seinem Laden bietet der 22-Jährige Vintage-Kleidung an, vom Schuh bis zur Kopfbedeckung – „Hauptsache mit coolem Design“.

Im Secondhand-Markt in Lengede fing alles an

Seinen Laden an der Helmstedter Straße hat Schulze im September vergangenen Jahres eröffnet, im Geschäft ist er mit Secondhand-Kleidung aber schon seit 2019. Seitdem verkauft er Kleidungsstücke online. Der Lengeder hat selbst immer gern im Secondhand-Markt in Lengede gestöbert und eingekauft – „irgendwann ist der Kleiderschrank dann explodiert“.

Über Instagram und den Kleiderkreisel habe er angefangen, Kleidung zu verkaufen. Die lagerte irgendwann auf dem Dachboden seines Elternhauses und als immer mehr Anfragen kamen, ob man die Kleidung nicht auch vor Ort mal ansehen könne, beschloss er irgendwann einen Laden zu eröffnen. Finanziell unterstützt wurde er dabei von seiner Familie.

Schulze bietet Designer-Stücke oder einfach „coole Kleidung“

Zu seinen Kunden zählt Schulze Jugendliche, Studierende, aber auch Menschen, „die bereit sind, mehr auszugeben für Designer-Marken wie Burberry und Valentino“. Und so variieren auch die Preise stark. Schulze bietet T-Shirt für 5 Euro an, ein Pullover des belgischen DesignersRaf Simons ist für rund 500 Euro über den Tresen gegangen. Im Schnitt lägen die Preise aber bei 20 bis 25 Euro. Es gebe wenig, das preislich stark nach oben oder unten ausschlage.

Knapp 10.000 Artikel befinden sich derzeit in seinem Laden und dem angeschlossenen kleinen Lagerraum. Jedes Teil gibt es nur ein Mal. Die Ware komme hauptsächlich von Großhändlern aus den USA oder aus Asien. Schätze wie der Pullover von Raf Simons nähmen andere Wege, teilweise über private Kontakte, sagt Schulze, ohne konkreter werden zu wollen. Aber er kauft Kleidung auch an oder nimmt sie in Kommission von Menschen, die in seinem Laden vorbeikommen.

„Ohne Social Media hätte ich das alles hier nicht machen können“

Der Hauptgrund für den Handel mit Secondhand-Kleidung sei für ihn, „coole Mode zum fairen Preis“ anzubieten. Das könne der Pullover aus den 1990ern sein, oder das T-Shirt, das gerade noch in den Läden hing. Dass man dabei noch etwas Gutes für die Umwelt im Sinne der Nachhaltigkeit tue, sei ein „cooler Nebeneffekt“.

„Ich will nicht wissen, wie viel C02 und Wasser wir schon geholfen haben einzusparen“, sagt er. Und die Qualität der Kleidungsstücke beispielsweise aus den 1990er Jahren sei vielfach eine andere als heute, eine bessere. „Früher gab es vier bis fünf Kollektionen im Jahr“, sagt Schulze. „Heute sind es teilweise bis zu hundert Mikro-Kollektionen.“ Es komme Ware in seinen Laden, an der teilweise noch das Etikett befestigt oder die kaum getragen sei.

Schulze, der an der Ostfalia-HochschuleMedienmanagement studiert, könnte sich gut vorstellen, irgendwann auch eigene Mode zu entwerfen. Die Prototypen würden aus Secondhand-Ware entstehen, sagt er. Aber das sei noch Zukunftsmusik. Jetzt konzentriert er sich neben dem Studium erst einmal auf den Laden. Auch Online ist er weiter aktiv, postet beispielsweise auf Instagram neue Artikel und wirbt für Aktionen in seinem Laden. Im Winter habe es nach der Ankündigung einer Rabattaktion sogar mal eine kleine Schlange vor dem Laden gegeben. „Ohne Social Media hätte ich das alles hier nicht machen können.“

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