Wolfenbüttel. Arno Merk feiert Debüt auf der Profi-Tour und erhält Lehrstunde vom Shootingstar Luke Littler.

Eigentlich war doch schon alles klar. Vor dem letzten Hauptrunden-Spieltag (Samstag ab 12 Uhr, Schützenhaus Wolfenbüttel) liegen die Bundesliga-Darter der Bulldogs Wolfenbüttel mit vier Zählern Vorsprung auf Platz 1 und haben die dritte Nordmeisterschaft in Folge bereits so gut wie sicher. Doch plötzlich gerät diese in große Gefahr. Denn in Insider-Kreisen wird gemunkelt, dass der 1. DSC Goch seine Mannschaft zurückziehen wolle und daher womöglich gar nicht zum letzten Spieltag antrete. Das wäre dann zum zweiten Mal in dieser Saison der Fall, was eine automatische Disqualifikation zur Folge hätte und sämtliche Spiele der Gocher aus der Wertung genommen würden.

Da das derzeit zweitplatzierte Dart Team Steinfurt zweimal gegen Goch verloren hat, bekäme es vier Minuspunkte abgezogen und wäre auf einen Schlag punktgleich mit den Bulldogs, die beide Spiele gegen Goch gewannen. Zudem kämen im Vergleich mit den Wolfenbüttelern sechs Satzpunkte mehr auf das Konto der Steinfurter, womit sie sogar die Tabellenführung übernehmen würden. Zumindest ist die Endrunde bereits sicher, schlechter als Platz 3 können die Bulldogs nicht mehr abschneiden. Doch der amtierende deutsche Vizemeister will natürlich mit der besten Ausgangsposition in die Finalrunde gehen. Und die heißt, Erster im Norden zu werden.

Arno Merk fordert Shootingstar Luke Littler

Erster im Norden in der Spielerwertung ist Bulldog Arno Merk. 12:0 Siege im Einzel und 11:1 Siege im Doppel – besser ist sogar in der gesamten Bundesliga keiner. Vor wenigen Tagen feierte der Vöhrumer sein Debüt auf der European Tour des Profi-Weltverbands PDC. Und er zog gleich das große Los. In Sindelfingen traf er in der ersten Runde auf Luke Littler, den Shootingstar der Szene schlechthin. Der erst 17 Jahre junge Engländer hatte Anfang des Jahres das Finale der Profi-Weltmeisterschaft erreicht und eine ganz neue Euphorie ausgelöst. Seither lehrt er alle das Fürchten. Furcht hatte Arno Merk nicht, als krasser Außenseiter gegen den aktuellen Überspieler hatte er nichts zu verlieren. Am Ende war es auch ein klarer 6:0-Erfolg des Favoriten in nur zehn Minuten Spielzeit. Einen einzigen Dart hatte Merk in den Händen, um ein Leg für sich zu entscheiden. Da kommt auch das Nervenkostüm eines gestandenen Bundesligaspielers bei seiner TV-Premiere schon mal ins Zittern.

Spielerisch habe ich nicht ansatzweise das gezeigt, was ich kann. Trotzdem hatte ich unfassbar viel Spaß auf der Bühne. Littler hat Weltklasse gespielt, da hätte ich selbst mit meiner Bestform kaum Chancen gehabt.
Arno Merk - Bundesliga-Darter der Bulldogs, über sein Duell mit dem Weltstar

„Spielerisch habe ich nicht ansatzweise das gezeigt, was ich kann. Trotzdem hatte ich unfassbar viel Spaß auf der Bühne. Littler hat Weltklasse gespielt, da hätte ich selbst mit meiner Bestform kaum Chancen gehabt“, beschrieb Merk seine Eindrücke. „Immerhin habe ich das Ausbullen gewonnen“, nahm Merk etwas Positives mit. Auch mit einem positiven Gefühl möchten die Bulldogs die beiden Berliner Teams der Vikings (ab 18 Uhr) und Captains (12 Uhr) hinter sich lassen, um mit zwei Siegen die Tabellenführung zu behaupten, selbst wenn alle Gocher Punkte flöten gehen sollten. In Berlin endeten beide Partien in der Hinrunde 6:6-unentschieden. Damals fehlte Merk. Und auch bei der avisierten Revanche wird er nur aus der Ferne die Daumen drücken können.