Barsinghausen. Die Ü32-Kicker behalten im Finale der Landesmeisterschaft in Barsinghausen im Elfmeterschießen die Nerven und holen den Titel.

Die SG Salder/Lichtenberg hat gleich im ersten Anlauf den ganz großen Coup geschafft. Die Spielgemeinschaft aus VfL und MTV ist neuer Niedersachsenmeister der Ü32-Fußballer und fährt am 22. Juni zur norddeutschen Meisterschaft. Auf dem Weg zum Titel behielt das Team um Interims-Trainer Dominik Rittel bei der Landesmeisterschaft in Barsinghausen vor allem vom Elfmeterpunkt die Nerven.

Als sich die Reisegruppe aus Mannschaft und Fans um 7 Uhr am VfL-Stadion an der Parkstraße traf, konnte noch niemand ahnen, dass sie den großen Reisebus 16 Stunden später mit dem Pokal in den Händen wieder verlassen würde. „Die Stimmung auf der Hinfahrt war sehr konzentriert. Ich habe den Jungs schon eine leichte Nervosität angemerkt“, berichtete Rittel, der selbst aufgrund einer Verletzung nicht spielen konnte und den etatmäßigen Coach Ron Sickert gemeinsam mit Florian Brencic an der Seitenlinie vertrat.

SG Salder/Lichtenberg startet mit einem 4:0 perfekt ins Turnier und bleibt ungeschlagen

Spätestens nach dem 4:0-Auftaktsieg gegen den TSV Gellersen (Lüneburg) war die anfängliche Aufgeregtheit bei den SG-Spielern aber verflogen. Ein Doppelpack von Patrick Marquardt sowie Treffer von Roman Kechter und Ahmet Cetkin sorgten für den perfekten Auftakt. Nach dem 2:1-Sieg gegen die SG Kickers/Borussia aus Hannover (Treffer: Sebastian Ulrich, Andreas Peters) stand dann schon der Einzug ins Viertelfinale fest. Das 0:0 gegen den TuS BW Lohne um Ex-Bundesligaspieler Uwe Möhrle lief unter dem Motto „Kräfte schonen“. Denn schließlich standen bestenfalls noch drei weitere Partien auf dem Programm für die SG.

Im Viertelfinale wartete die Truppe von Hannover 96 und Andreas Peters wurde zum Schützen des goldenen Tores. „Ich musste in jedem Spiel gucken, wie viele Minuten ich Andi zumuten kann. Und mit seinen beiden wichtigen Toren gegen die Kickers und gegen 96 hat er seine Spielzeit perfekt genutzt“, freute sich Rittel. Im Halbfinale ging es gegen den SV GW Calberlah. „Das war mit Abstand der stärkste Gegner des Turniers für mich“, berichtete Rittel. Nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit ging es ins Elfmeterschießen, in dem die SG Salder/Lichtenberg die Nerven behielt und mit 5:3 ins Finale einzog.

Salder/Lichtenberg erzwingt im Finale in doppelter Unterzahl das Elfmeterschießen

Im Finale wartete der SC BW 94 Papenburg. Das Spiel lief zunächst gar nicht nach dem Geschmack der Salzgitteraner. Christian Dombrowski konnte sich bei einem drohenden Konter nur mit einem Foul helfen und sah zurecht die rote Karte. „Aus dem Freistoß kassierten wir das 0:1“, so Rittel. Als auch noch Lars Sieber nach einem taktischen Foul vom Platz flog, sanken die Titel-Hoffnungen auf ein Minimum. „Und dann machen wir mit der wirklich allerletzten Chance doch noch den Ausgleich. Das kann man wirklich kaum beschreiben. Das war wie damals Manchester gegen Bayern“, jubelte Rittel über den Treffer von Marcel Plehn, der sein Team ins Elfmeterschießen brachte. Und hier behielten Roman Kechter, Patrick Günther, Moritz Pyrskalla und Patrick Marquardt die Nerven. Der Fehlschuss von Sven Knappe fiel nicht ins Gewicht, weil Papenburg gleich die ersten beiden Versuche nicht versenkte. Der Rest war grenzenloser Jubel.

„Der goldene Jahrgang des Salzgitteraner Fußballs hat mal wieder unter Beweis gestellt, was für gute Kicker er hat. Vor allem die eingespielte Viererkette aus Salders aktueller Bezirksligamannschaft, der schnelle Patti Marquardt im Sturm und Sebastian Ulrich mit seiner Ruhe auf der Sechs sowie die breite Reservebank waren die Schlüssel zum Erfolg. Nicht zu vergessen unsere lautstarken Fans. Wir waren die einzige Mannschaft mit Support auf der Tribüne“, zog Rittel sein Fazit.

SG Salder/Lichtenberg: Dogan – N. Kientopp, P. Günther, Dombrowski, S. Kientopp, Marquardt, Plehn, Cetkin, Pyrskalla, Peters, Sieber, Gasch, Seebold, Hermann, Donst, Sickert, Schüßler, Ulrich, Knappe, Kechter.