Wolfsburg. Das ist eine drei Meter lange Schriftrolle mit weit mehr als 100 Unterschriften.

Etwa 20 Beschäftigte der Neuland-Wohnungsgesellschaft begleiteten die Verdi-Tarifkommission zum Rathaus Wolfsburg, wo sie eine Petition für eine Inflationsausgleichsprämie an Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Aufsichtsratsvorsitzende Immacolata Glosemeyer übergaben, teilt Verdi mit. Die Beschäftigten hätten zu diesem Mittel gegriffen, weil die Geschäftsführung die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft im Herbst abwarten wolle, heißt es.

Verdi: Tarifverhandlungen entfalten zu spät Wirkung

„Diese Tarifverhandlungen werden erst 2024 Wirkung entfalten. Das ist viel zu spät für die Neuland-Beschäftigten. Sie haben im letzten Jahr gar keine Entgelterhöhung bekommen. Im Januar 2023 wurden ihre Entgelte um 2,1 Prozent angehoben. In Anbetracht des aktuellen Inflationsgeschehens ist das bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein“, wird Verdi zitiert. Glosemeyer und Weilmann hätten sich beeindruckt gezeigt von der gut 3 Meter langen Schriftrolle mit den Unterschriften von 60 Prozent der etwa 300 Beschäftigten. Den Beschäftigten hätten sie zugesagt, mit der Neuland-Geschäftsführung Möglichkeiten auszuloten, noch in diesem Jahr einen Inflationsausgleich zu schaffen.

Im Rahmen des dritten Entlastungspakets habe die Bundesregierung die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie vorgeschlagen. Damit hätten Arbeitgeber seit Oktober die Möglichkeit, den Beschäftigten bis zu 3000 Euro steuer- und sozialabgabenfrei als Einmalzahlung auszuzahlen. Diese Prämie sei nicht an eine Tarif- oder Entgeltrunde gebunden und solle zusätzlich zum Lohn gewährt werden. Sie sei dazu gedacht, die Preissteigerungen auszugleichen, unter denen Beschäftigte aktuell litten. Viele Beschäftigte bei anderen Wohnungswirtschaftsunternehmen erhielten diese Prämie dieses Jahr, heißt es. Auch bei der Stadt bekämen die Beschäftigten einen Teil der Prämie.