Wolfsburg. Die weltweite Befragung der Beschäftigten wird dieses Jahr ausgesetzt und überarbeitet. Arbeitsalltag soll eine größere Rolle spielen.

Kann das weg, oder brauchen wir das noch? Nun, weg kann das Stimmungsbarometer bei Volkswagen nicht. Aber überarbeitet muss es werden. Und deshalb wird die konzernweite Mitarbeiterbefragung, kurz „Stiba“ genannt, in diesem Jahr ausgesetzt. Den Betriebsrat freut das, denn der fand den Fragenkatalog zuletzt viel zu abgehoben.

Volkswagen: Die Erhebung wird „einmalig“ ausgesetzt

Das jährliche Stimmungsbarometer ist als Instrument seit 2008 im Volkswagen-Konzern fest etabliert. Es bietet rund 600.000 Beschäftigten aus über 170 Gesellschaften weltweit die Möglichkeit, Feedback zu geben. Basis für das Stimmungsbarometer ist ein von nahezu allen Gesellschaften genutztes IT-System, das über das Jahr 2024 hinweg modernisiert werden soll.

Gemeinsam mit dem Betriebsrat plant das Unternehmen, die technische Plattform sowie die inhaltliche Ausgestaltung der Fragen des Stimmungsbarometers neu aufzusetzen. Im Zuge dieser umfangreichen Neuaufstellung soll die Erhebung des Stimmungsbarometers einmalig für das Jahr 2024 ausgesetzt werden. Hintergrund: Die Einführung der neuen Plattform und die inhaltliche Ausgestaltung sowie der Roll-out des Systems in über 170 Gesellschaften erfordert einen zeitlichen Vorlauf. Die Arbeiten dazu seien sehr umfangreich und komplex, so VW.

VW-Vorstand Kilian: „Das ist wichtig für unsere Volkswagen-Kultur“

Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian sagt dazu in einer Pressemitteilung: „Die Modernisierung des Stiba ist ein notwendiger und konsequenter Schritt. Wir wollen das Stimmungsbarometer jetzt auf ein neues Level heben – technisch und inhaltlich. Das ist wichtig für unsere Volkswagen-Kultur, die wir damit weiter beleben und unserer Belegschaft noch mehr Chancen ermöglichen, unsere Zukunft mitzugestalten. Viele Kolleginnen und Kollegen haben mit mir darüber gesprochen, dass das alte Stimmungsbarometer nicht mehr zeitgemäß ist. Deshalb freut es mich, dass wir jetzt mit der Investition in ein neues Tool diese berechtigte Kritik aufgreifen. Gemeinsam mit unserem Betriebsrat, der sich gemeinsam mit uns als Personalwesen für ein Stiba 2.0 eingesetzt hat, werden wir gleichzeitig die Inhalte komplett überarbeiten. So wollen wir den Fokus noch stärker auf Partizipation legen, wie wir es in unserer People Strategie verankert haben.“

VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Cavallo: „Ansehen des Stimmungsbarometers hat gelitten“

Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo äußerte deutliche Kritik am bisherigen Erscheinungsbild: „Der Betriebsrat hat hartnäckig eine Überarbeitung des Stimmungsbarometers gefordert. Es ist gut, dass das jetzt Formen annimmt. Die Weiterentwicklung werden wir über den Konzernbetriebsrat kritisch begleiten. Denn Fakt ist, dass das Ansehen des Stiba in letzter Zeit gelitten hat. Die Kolleginnen und Kollegen haben nicht häufig genug erlebt, dass ihre Teilnahme letztendlich auch zu wirklichen Veränderungen führte. Erschwerend hinzu kam, dass der umfangreiche Fragenkatalog teilweise um Inhalte kreiste, die doch recht weit weg vom eigenen Arbeitsalltag waren. Wichtig ist es deswegen nun, dass das Stiba nicht nur technisch neu daherkommen muss. Es muss vor allem inhaltlich und in seiner Auswirkung anders aufgestellt werden. Denn in seiner jetzigen Form hat es Licht und Schatten. Und das kann in Zeiten der Transformation nicht sein.“

Die Stimmung im Volkswagen-Konzern soll ermittelt werden

Das aktuelle Stimmungsbarometer ist die umfassendste und weitreichendste Mitarbeiterbefragung im Volkswagen-Konzern. Die aktuell insgesamt 24 Fragen und Statements fokussieren sich auf Dimensionen wie Führung, Zusammenarbeit, Integrität und Kultur. Ziel ist es, die Stimmung innerhalb der Belegschaft zu ermitteln und anhand der Ergebnisse mögliche Maßnahmen abzuleiten, die ein positives Betriebsklima fördern.

Neben dem Stimmungsbarometer, bietet das Unternehmen mit jährlichen Mitarbeitergesprächen sowie der neuen Personalplattform Success Factors auch die Möglichkeit, das Feedback der Belegschaft zur Verbesserung des Arbeitsklimas aufzunehmen. Diese Feedback-Instrumente können auch weiterhin in 2024 angewendet werden.

tok/red

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