Wolfsburg. Im April 1964 wurden zwei Volkswagen auf die Hochgeschwindigkeitspiste in Monza geschickt. Diese neuen Rekorde haben sie aufgestellt.

Rekorde sind eine eindrucksvolle Art zu zeigen, was ein Volkswagen zu leisten vermag, schreibt Volkswagen Heritage in einem Rückblick auf ein Ereignis von vor 60 Jahren. Demnach sollte damals der VW 1500 zeigen, was er kann.

Dafür wird am 7. April 1964 um 8 Uhr eine serienmäßige VW 1500 S Limousine für einen Langstrecken-Rekordversuch auf die Hochgeschwindigkeitspiste in Monza, Italien, geschickt, heißt es. Gefahren wird das Fahrzeug von zwölf prominenten österreichischen Motor-Fachjournalisten, die sich alle zwei Stunden abwechseln.

Sie stellen in den folgenden Stunden einen neuen internationalen Rekord der Klasse F (Wagen von 1100 bis 1500 Kubikzentimeter) über die Dauer von vier Tagen beziehungsweise 96 Stunden auf. Dieser Vier-Tage-Rekord wird am 11. April eingefahren und vollbracht. Insgesamt legt der Volkswagen in diesem Zeitraum 12.070,091 Kilometer zurück, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 125,73 Stundenkilometern entspricht, wird berichtet. Beim Start hatte der Wagen bereits 27.343 Kilometer auf dem Tacho.

Volkswagen Variant holt in Monza den Fünf-Tage-Rekord

Danach gehen die Rekordversuche mit einem VW Variant S weiter. Dieser Wagen startet mit 21.146 Kilometern gefahrenen Kilometern und holt weitere Klassenrekorde, heißt es: den 15.000-Kilometer-Rekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126,086 Stundenkilometern und den Fünf-Tage-Rekord mit einer Strecke von 15.132,082 Kilometern und 126,1 Stundenkilometern. Kurz vor Beendigung der Fahrt wird auch noch die 10.000-Meilen-Marke mit der Rekordgeschwindigkeit von 126,39 Stundenkilometern erreicht. Am 14. April enden die Rekordfahrten.

Beide Volkswagen sind serienmäßig und wurden im August 1963 produziert, schreibt VW Heritage. Während der 9. Olympischen Winterspiele waren sie im offiziellen Fuhrpark eingesetzt. Sie wurden zusätzlich, wie es bei Langstreckenrekordversuchen üblich ist, lediglich mit Drehzahlmesser, Öltemperatur- und Druckmesser, Nebellampen und Weitstrahlern für die Nachtfahrt ausgerüstet.

Die Hochgeschwindigkeitsbahn in Monza ist 4259 Meter lang und etwa zwölf Meter breit, wird in der Mitteilung geschrieben. Die oval angelegte Bahn mit ihren überhöhten Kurven ist demnach eine ideale Teststrecke für industrielle Erprobungen und Rekordversuche. Veranstaltet wurde der Langstreckenrekordversuch vom Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touringclub in Zusammenarbeit mit den Firmen Semperit (Reifen), Schell (Benzin und Öl), Bosch (elektrische Ausrüstung und Kerzen) und der Porsche-Konstruktionen-KG, Salzburg.

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