Wolfenbüttel. Die Polizei präsentiert die Unfallzahlen für das Jahr 2023. Was den Wolfenbüttelern Sorge macht – und was richtig gut ist.

Einen Anstieg von drei Prozent nennt die Polizei Wolfenbüttel hinsichtlich der Verkehrsunfälle, die es in Stadt und Landkreis im vergangenen Jahr gab. Drei Prozent bedeuten, dass die Polizei 2706 Unfälle im abgelaufenen Jahr aufnahm – und damit 98 mehr als im Jahr 2022.

Eine durchweg gute Nachricht: Es gab im vergangenen Jahr keinen tödlichen Unfall. Im Jahr davor kamen drei Personen bei Unfällen in Wolfenbüttel ums Leben. Eine weitere positive Entwicklung: Die Zahl der Unfälle, bei denen sich Verkehrsteilnehmer schwer verletzten, ging um 17,3 Prozent zurück. So ereigneten sich 2023 insgesamt 60 Unfälle, bei denen 67 Menschen schwer verletzt wurden. Im vergleichbaren Zeitraum 2022 waren es 65 Unfälle und 81 Schwerverletzte. 338 Menschen verletzten sich bei Unfällen im Wolfenbütteler Raum leicht, zwei mehr als 2022.

So steht es um die Unfälle unter Alkoholeinfluss in Wolfenbüttel

Die Anzahl der Unfallfluchten hingegen stieg nach Angaben des Polizeikommissariats Wolfenbüttel. Allerdings leicht: von 579 in 2022 auf 589 Fälle im vergangenen Jahr. Es ist aber auch ein neuer Spitzenwert, heißt es in der Auswertung der Polizei. Die Quote der Aufklärung liegt demnach bei 41 Prozent und in Fällen bei 243.

„Die Unfälle unter Alkoholeinfluss sind deutlich angestiegen“, erklärt Kommissariatsleiter Andreas Twardowski. Ein Blick auf die Zahlen: 28 Unfälle dieser Art waren es 2022, im darauffolgenden Jahr registrierte die Polizei Wolfenbüttel 48. Bei Kontrollen erwischte die Polizei im abgelaufenen Jahr 39 Fahrer, die alkoholisiert unterwegs waren. Die höchste Blutalkoholkonzentration lag nach Angaben der Beamten bei 3,1 Promille. „Die Zahl ist alarmierend“, sagt Twardowski. Abwarten müsse man hingegen, ob sich die Richtwerte ändern, was das Fahren nach Cannabiskonsum anbelangt. „Das ist ja derzeit in der Diskussion“, erklärt der Kommissariatsleiter, der aber betont: „Aktuell gehen wir davon aus, dass die Rechtslage so bleibt, wie sie ist.“ Das bedeutet: Das Führen eines Fahrzeuges bleibt verboten. Auch hier gibt es Zahlen für 2023: 36 Personen saßen unter Drogeneinfluss am Steuer. Bei fünf Unfällen waren Drogen mit im Spiel.

Im Parkhaus Rosenwall ereignete sich im November 2023 ein Unfall, als eine Seniorin beim Einparken gegen die Betonmauer fuhr (Archivfoto).
Im Parkhaus Rosenwall ereignete sich im November 2023 ein Unfall, als eine Seniorin beim Einparken gegen die Betonmauer fuhr (Archivfoto). © Karl-Ernst Hueske | Karl-Ernst Hueske

Die Zahl der Unfälle, an denen Fußgänger beteiligt waren, stieg: So ermittelte die Polizei in 14 Fällen (2022 waren es 5), dass die Fußgänger einen Unfall verursachten – die Beamten nennen es „durch falsches Verhalten“. In 16 Fällen (13 in 2022) waren andere Verkehrsteilnehmer schuld am Unfall eines Fußgängers, der zur Risikogruppe gehört. Ebenso wie Kinder übrigens: 37 Unfälle zählten die Wolfenbütteler – und somit mehr als 2022. Da waren es 13. 29 Mal wurden sie dabei leicht, viermal schwer verletzt.

Schwerer Unfall in der Wolfenbütteler Cranachstraße

Zu so einem schweren Unfall kam es im September in der Wolfenbütteler Cranachstraße: Dort sei ein achtjähriges Kind nach Angaben der Polizei unvermittelt zwischen zwei Autos auf die Fahrbahn gelaufen und mit dem Pkw einer 62-Jährigen zusammengestoßen.

Neun Schulwegunfälle registrierte die Polizei: Sechsmal waren die Kinder auf dem Rad unterwegs, zweimal als Fußgänger und in einem Fall war ein Schulbus beteiligt.

So viele Unfälle gab es mit Senioren und jungen Fahrern in Wolfenbüttel

Auch Senioren und junge Fahrer gehören zu der Risikogruppe: In 13 Fällen wurden die 65 Jahre und älteren Menschen bei Unfällen schwer verletzt. 16 waren es im Jahr zuvor. Leichtverletzte gab es in diesem Zusammenhang 53, im Jahr davor 44. Ein Fall, der für Aufsehen sorgte: Eine 85-Jährige fuhr im Parkhaus am Rosenwall beim Einparken gegen die Betonwand. Sie und ihre Beifahrerin wurden bei dem Unfall im November schwer verletzt.

Junge Fahrer – also zwischen 18 und 24 Jahre alt – wurden als Verursacher von Unfällen viermal schwer und 16 Mal leicht verletzt. 115 Radfahrer waren im abgelaufenen Jahr in 107 Unfälle verwickelt. Dabei lässt sich die Frage, ob die Radfahrer Verursacher oder Benachteiligte des Unfalls waren, mit 50:50 beantworten. In 57 Fällen verursachten die Radfahrer den Unfall, in den anderen 58 Fällen nicht. 73 Mal wurden sie leicht, 18 Mal schwer verletzt.

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