Schöppenstedt. Die Osterfeuer sind ein Ort der Begegnung. Wie der Brauch in Schöppenstedt aufrecht erhalten wird, lesen Sie hier.

Sie sind geradezu magische Anziehungspunkte in vielen Ortschaften. Auch im Landkreis Wolfenbüttel bannten am Ostersamstag wieder viele Osterfeuer. In Schöppenstedt zum Beispiel loderte das Feuer am Samstagabend in der Feldmark auf halben Wege nach Bansleben hin. Wir haben das Osterfeuer in Schöppenstedt besucht.

Die Osterfeuer sind auch in den Dörfern des Landkreises Wolfenbüttel echte Ereignisse

Veranstalter sind Ole Behrens und Maximilian Umbach. Die Freiwillige Feuerwehr hält das Feuer in Schach. „Die Kameraden von der Feuerwehr erhalten aus den Erlösen von Getränken und Gegrilltem eine Spende“, verspricht Ole Behrens.

Die Besucher strömen vom Bruchweg aus in Richtung Osterfeuer. Jugendliche, Familien, ältere Leute, die überlegen mögen, wie viele Osterfeuer sie schon in ihrem Leben gesehen haben. Kinder laufen, springen und hüpfen um das Feuer. Immer in naher Distanz. Es qualmt und prasselt. Einen Steinwurf entfernt gleiten Züge vorbei. Mal zum Endbahnhof Schöppenstedt, mal entgegengesetzt. Angenehm warm ist es hier in der Nähe des Feuers. Der Rauch wird in der Kleidung und den Haaren bleiben. Macht nichts. „Ich genieße das Osterfeuer. Weg mit dem Winter, Frühjahr und Sommer sollen kommen“, sagt eine Besucherin.

In Schöppenstedt treffen sich die Menschen beim Osterfeuer - zum Reden und zum Genießen

An der nahen Hügellandschaft von Asse hier und Elm dort drüben steigen die Rauchwolken anderer Osterfeuer auf. Die spitzige, schiefe Turmhaube von St. Stephanus ist zu sehen. Noch ist es dämmrig, der Himmel milchig gelb vom Saharastaub. Es riecht nach Rauch, verbrennendem feuchten Holz, gemischt mit den Duftschwaden gebratener Wurst. Es knackt das Holz, Funken steigen aus den Strohballen. Prost. Bierflaschen knatschen aneinander. Der feurige Gluthaufen ist ein Ort der Begegnung. Man trifft sich, man kennt sich, Umarmung hier, Umarmung dort.

Osterfeuer, eine uralte Tradition. Lange vor christlichen Zeiten flackerten sie schon. Dem Winter wird die Tür zugeknallt, dem Frühling das Tor geöffnet. Licht und Wärme gibt das Feuer. Das Feuer war einmal Symbol für Leben.

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