Wolfenbüttel. 2023 konnten sage und schreibe 86 Frauen nicht mehr im Frauenschutzhaus aufgenommen werden. Alles belegt. Wie soll es weitergehen?

Weil das Frauenschutzhaus in Wolfenbüttel 2023 voll belegt war, konnten 86 Frauen nicht aufgenommen werden. Damit bleibe das Problem fehlender Plätze in der Region bestehen, hieß es während der Hauptversammlung des Fördervereins für das

Frauenschutzhaus

Das anonyme und kostenfreie „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 116 016 das ganze Jahr über (auch an Wochenenden und Feiertagen) rund um die Uhr zu erreichen und damit Erstanlaufstelle für betroffene Frauen und auch für deren soziales Umfeld. Das Beratungsangebot gibt es in 18 Sprachen.

Das Frauenschutzhaus in Helmstedt ist unter der Rufnummer 05351/599 50 55 zu erreichen.

Im Kreis Helmstedt helfen die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS, Rufnummer 05351/54191-81) sowie die Frauenberatung des Paritätischen (05351/54191-83/84) und der Verein Rückenwind (05351/424398) mit seiner Fachberatung im Bereich sexualisierter Gewalt. Ebenso der Arbeitskreis Solwodi (0531/4738112), der sich für die Rechte von Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund einsetzt.

Männer, die nicht mehr länger Täter sein wollen, können sich an die Jugendhilfe Wolfenbüttel unter der Rufnummer 05331/996320 wenden.

Wolfenbüttel.

Auch in Wolfenbüttel ist es für diese Frauen schwierig, eine passende Wohnung zu finden

Hinzu komme die Tatsache, dass etwa 27 Prozent der Frauen zwischen 3 und 12 Monaten im Haus bleiben müssten, da es nach wie vor schwierig sei, eine Wohnung zu finden, insbesondere für Frauen mit Kindern.

Der Förderverein-Vorstand dankt Uschi Kröll (Mitte).
Der Förderverein-Vorstand dankt Uschi Kröll (Mitte). © privat | Privat

Die Leiterin des Frauenschutzhauses, Andrea Reinhard-Ziola, wies darauf hin, dass es trotz der Übernahme des Bereitschaftsdienstes in die Landkreisfinanzierung immer wieder Schwierigkeiten mit der Finanzierung der Plätze für Frauen mit eigenem Einkommen und Bezieherinnen von Sozialhilfe gebe. Dieses führe zu einem Zuständigkeitsgerangel bezüglich der Finanzierung.

Eine weitere Schwierigkeit betreffe den Ärztemangel: Für einen Arztbesuch, zum Beispiel um Verletzungen zu behandeln oder zu dokumentieren, fänden die Mitarbeiterinnen zur Zeit oft keine Arztpraxis, die neue Patientinnen aufnehme. Wiebke Härtel-Meyer benannte ein Kunstprojekt, das in diesem Jahr fortgeführt wird. Es sei für die Frauen eine wertvolle Erfahrung, die es ihnen ermöglicht habe, ihre Kreativität zu entfalten. Eine neue Bewegungstherapie mit der Evangelischen Familienbildungsstätte Wolfenbüttel wurde vorgestellt.

Das sind weitere Angebote des Fördervereins für das Frauenschutzhaus in Wolfenbüttel

Der Förderverein unterstütze die Frauen mit verschiedenen Angeboten wie Einkaufsgutscheinen, Umzugsbeihilfen und einem Notfallfonds. Notwendig werde die Erneuerung der Betten sowie die Ergänzung von Schränken und Regalen.

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