Wolfenbüttel. Von dem Denkmal am Juliusmarkt in Wolfenbüttel gehen sogar Gefahren aus. Das unternimmt die Stadt dagegen.

Als „Der Kleine Reiter“ des aus Wolfenbüttel stammenden Künstlers Franz Burckhardt 1993 auf dem Juliusmarkt in Wolfenbüttel aufgestellt wurde, gab es über das ungewöhnliche Reiterstandbild zahlreiche Diskussionen in Wolfenbüttel, aber auch in überregionalen Medien. Nun ist der „kleine Reiter“ erneut zum Diskussionsgegenstand geworden, da von ihm sogar Gefahren ausgehen können, wie Stadtheimatpfleger Rudolf Fricke in der jüngsten Sitzung des städtischen Kulturausschusses berichtete.

Das Reiterstandbild würde, so Fricke, vor sich hingammeln und rosten. Es sei in die Jahre gekommen. Von ihm würden sogar Verletzungsgefahren ausgehen, wenn Menschen das Denkmal mit ihren Händen berühren und zum Beispiel Rostsplitter abbekommen würden. Das Denkmal müsse wieder in Schuss gebracht werden, lautete das Fazit des Stadtheimatpflegers.

Wolfenbütteler Künstler erklärt sich bereit, das Denkmal zu sanieren

Der Zustand des Denkmals sei der Stadt bekannt, berichtete die Kulturbüroleiterin Alexandra Hupp. Es habe auch schon eine Besichtigung des Denkmals mit dem Künstler Franz Burckhardt gegeben. Er habe sich bereiterklärt, das Denkmal neu zu bemalen. Vorher müsse es aber mit einem Sandstrahlverfahren bearbeitet werden. Diese Arbeit könne entweder direkt vor Ort unter einem Zelt erfolgen oder in einer Werkstatt. Dafür müsse das Denkmal aber abgebaut werden. Die Bauverwaltung würde gerade das beste Verfahren ermitteln, sodass das Denkmal zeitnah saniert werden könne, so die Kulturbüroleiterin.

Eine Mischung aus Wirklichkeit und Fiktion, gewürzt mit Ironie und Humor, zeichnet dieses besondere Reiterstandbild laut Elisabeth Vorderwülbecke in der von der Stadt herausgegebenen Broschüre „Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum in Wolfenbüttel“ aus. Burckhardt war ein Meisterschüler des vor einigen Jahren verstorbenen Künstlers Emil Cimiotti, der ebenfalls in Wolfenbüttel gelebt hat.

Deswegen wurde das Denkmal am Wolfenbütteler Juliusmarkt kritisiert

Laut Burckhardt handelt es sich bei seinem kleinen Reiter nicht unbedingt um Herzog Julius, der von 1528 bis 1589 lebte und nach dem der Wolfenbütteler Ortsteil benannt wurde, auf dessen Marktplatz das Denkmal steht. Kritisiert wurde das Denkmal bei seiner Aufstellung unter anderem als „Beleidigung des Herzogs“, als „Spielzeugfigur“ oder als „debiler Gartenzwerg auf einem Esel“, so Vorderwühlbecke. Die Intention des Denkmals sei gewesen, „Untertanengeist, Obrigkeitsdruck und Herrschaftsdarstellungen in traditionellen Reiterstandbildern zu hinterfragen“, so der Künstler.

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