Gardessen. Erstmals seit der Pandemie trafen sich Vertreter aller 93 Wehren aus dem Landkreis zur Jahresversammlung. Neben Ehrungen gab es gute Nachrichten.

Die Verbandsversammlung der Kreisfeuerwehr im Landkreis Wolfenbüttel fand in diesem Jahr in einem besonderen Rahmen statt: Die Freiwillige Feuerwehr in Gardessen richtete zu ihrem 150. Jubiläum die Versammlung aller Feuerwehren im Landkreis aus. Dies berichtet der Landkreis in einer Pressemitteilung.

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der 93 Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis sowie Gäste aus Politik und Verwaltung waren vor Ort. Seit 2019 war es das erste Treffen nach der Pandemie, das im gewohnten Format stattfand. Berichte aus allen Sparten, Neuanschaffungen für die Kreisfeuerwehreinheiten sowie Ehrungen standen auf der Tagesordnung.

„Stehen so gut da wie nie zuvor“

„In den freiwilligen Feuerwehren kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten zusammen. Das Mitmachen stiftet Sinn und erleichtert den Anschluss an die Gemeinschaft vor Ort. Damit tragen die Feuerwehren zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr großartiges ehrenamtliches Engagement und Ihren Einsatz für die Menschen im Landkreis Wolfenbüttel“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge. Die zahlreichen Berichte des Kreisfeuerwehrverbandes zeigten die Vielfalt der geleisteten Arbeit in der Kreisfeuerwehr auf, so Steinbrügge.

Kreisbrandmeister und 1. Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Florian Graf ging auf die Situation der Feuerwehren im Landkreis Wolfenbüttel ein. In den 93 Feuerwehren im Kreisgebiet gebe es 3150 aktive Mitglieder, darunter 550 Feuerwehrfrauen. Dabei sei die Anzahl der Feuerwehrleute in den vergangenen Jahren um fünf Prozent gesteigert worden. In 2022 rückten die Feuerwehren zu 2413 Einsätzen aus. 1113 Einsätze entfielen auf die Stadt Wolfenbüttel und ihre Ortswehren. „Unsere Wehren im Landkreis stehen so gut da wie nie zuvor“, zog Graf laut der Mitteilung ein positives Fazit. Gleiches gelte auch für die Feuerwehrjugend, über die Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Myler berichtete. Derzeit gebe es 55 Jugendwehren mit 701 Mitgliedern sowie 31 Kinderwehren mit 560 Mitgliedern – 105 Kindern mehr als im Vorjahr.

Neue Fahrzeuge für die Kreisfeuerwehr

Die Kreisfeuerwehr arbeite derzeit gemeinsam mit der Landkreisverwaltung daran, neue Fahrzeuge anzuschaffen. „Der Beschaffungsstau der vergangenen Jahre wird aktiv angegangen, und die Investitionen in Ausrüstung und Fahrzeuge für die Kreisfeuerwehr zeigen ein Bekenntnis zur Modernisierung und Unterstützung unserer Feuerwehren“, berichtete Kreisbrandmeister Graf. Seit 2021 hat der Landkreis Wolfenbüttel, Träger der Kreisfeuerwehr, über 1,64 Millionen Euro für Ausrüstung und Fahrzeuge für die Kreisfeuerwehr investiert. Zu den bereits gemachten oder geplanten Anschaffungen gehören zwei Mehrzweckfahrzeuge für die Fachzüge Logistik sowie Information und Kommunikation der Kreisfeuerwehr sowie zwei weitere Gerätewagen und ein Wechselladerfahrzeug für den Transport von Abrollbehältern.

Ehrungen und Beförderungen

„Wir möchten Kameraden ehren, die sich durch ihre langjährige und herausragende Arbeit in der Feuerwehr verdient gemacht haben. Ihre Leistungen sind von unschätzbarem Wert und verdienen Anerkennung.“ Mit diesen Worten eröffnete Kreisbrandmeister Florian Graf die Verleihung verschiedener Orden und Ehrenzeichen.

Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze erhielten Jörn Paulsen (Linden), Peter Hain (Sehlde), Heiko Platte (Barnstorf), Leon-Daniel Fischer (Volzum) und Roland Brütsch (Sickte).

Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Silber bekamen Michael Hannig (Veltheim) sowie Matthias Große (Linden).

Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze wurden Gerhard Muth (Schladen) und Matthias Buhse (Cremlingen) geehrt.

Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurde Marco Dickhut (Linden) angeheftet.

Mit dem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes Wolfenbüttel wurden Gerhard Grunwald (Linden) und Reiner Dickhut (Linden) geehrt.

Eine besondere Auszeichnung erhielt Marcus Peters (Hemkenrode): Er wurde mit dem silbernen Feuerwehrzeichen am Bande des Landes Niedersachsen geehrt.

Eine kleine Überraschung gab es für den Kreisbrandmeister Florian Graf – er wurde in den Dienstgrad des Kreisbrandmeisters erhoben. Neben der Funktion des Kreisbrandmeisters trägt er nun die entsprechenden Schulterklappen und somit den gleichnamigen Dienstgrad zur Funktion.

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