Braunschweig. Allerdings geht dem Landegerät auf dem Kometen der Strom aus.

Wenn diese Zeilen gedruckt sind, ist das Mini-Labor Philae vielleicht schon im Tiefschlaf – 511 Millionen Kilometer von der Erde entfernt auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko. Seit der spektakulären Landung am Mittwoch hat das Landegerät viele Messungen gemacht und riesige Datenpakete über die Raumsonde Rosetta zur Erde geschickt. Doch damit wird wohl heute vorerst Schluss sein, vermuten die Experten der Europäischen Weltraumagentur Esa.

Philaes Primärbatterie hatte nur Energie für rund 60 Stunden – die sind nun vorbei. Theoretisch könnte dann eine zweite Batterie über Solarzellen aufgeladen werden. Doch Philae bekommt an seinem jetzigen Standort sehr wenig Sonnenlicht. Der ursprünglich gewählte Landeplatz hätte bessere Lichtverhältnisse geboten. Bei der Landung hatten aber die Anker-Harpunen nicht gezündet, so dass Philae zweimal vom Boden abprallte und erst etwa einen Kilometer entfernt zur Ruhe kam – schräg und nur mit zwei Beinen auf dem Boden.

Am Freitagnachmittag war seine genaue Position immer noch nicht eindeutig bestimmt. Die Fotos von Philaes Kameras zeigen eine schroffe Umgebung – und viel Schatten. Dennoch sollten die Forschungsinstrumente auch am Freitag weiterarbeiten. Die Esa-Experten hatten sich sogar trotz der wackligen Lage dafür entschieden, den Bohrer einzusetzen, um Bodenproben aufzunehmen. Erst in der Nacht zu Samstag sollte wieder Funkkontakt möglich sein – alle hofften, dass Philae noch genügend Energie für die Datenübertragung hat.

Falls Philae nun tatsächlich abschalten muss, besteht laut der Esa trotzdem die Chance auf ein Aufwachen: Der Komet bewegt sich der Sonne entgegen – es wird also nicht nur wärmer, sondern auch heller. Vielleicht kann Philae dann wieder Energie tanken.