Braunschweig. So entstehen Töne aus einem Magnetfeld.

Irre, was Wissenschaftler sich so einfallen lassen: Die Weltraum-Physiker der TU Braunschweig finden es ja ziemlich interessant, was ihr Magnetometer an Bord der Raumsonde Rosetta misst – nämlich das Magnetfeld des Kometen. Aber weil außer ihnen kaum jemand etwas mit ihren Messdaten anfangen kann, kamen sie auf die Idee, die Daten einfach mal vertonen zu lassen. Hören kann schließlich jeder!

Gedacht, getan: Der Komponist und Sounddesigner Manuel Senfft fand ihre Idee klasse und machte sich ans Werk. Er bekam alle Messdaten des Magnetometers vom 11. September 2014. Jede Sekunde hatte das Gerät das Magnetfeld des Kometen Chury gemessen – insgesamt waren rund 85 000 Datensätze zusammengekommen. Der 27-jährige Wolfenbüttler hat diese Daten durch sein selbst entwickeltes Computerprogramm gejagt und dann damit herumexperimentiert. Herausgekommen ist ein 90-Sekunden-Klangstück – der Gesang des Kometen.

„Ursprünglich wollte ich einen Piepton erzeugen, aber das hörte sich nicht gut an“, sagt Manuel Senfft. „Jetzt ist es ein klackerndes Geräusch geworden, damit man wahrnimmt, wie sich der Ton durch den Raum bewegt: von rechts nach links und von vorn nach hinten. Das klingt sogar echt weltraummäßig.“

Karl-Heinz Glaßmeier vom TU-Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik findet den Sound klasse: „Ich erkenne darin tatsächlich unsere Daten wieder.“ So sind sie, unsere Wissenschaftler!

Audio-Spur von Chury