Darmstadt. Die Raumsonde Rosetta hat am Mittwochvormittag nach zehnjährigem Flug den Kometen erreicht. Die Landung ist im November geplant.

Nach zehnjährigem Flug durchs All hat die Raumsonde Rosetta am Mittwochvormittag ihr Ziel erreicht: den Kometen Churyumov-Gerasimenko. Das letzte Bremsmanöver wurde wie vorgesehen ausgeführt, die Sonde ist in eine Umlaufbahn eingeschwenkt. Das ist das spannende Finale einer rund sechs Milliarden Kilometer langen Reise, die im November mit der ersten Landung auf einem Kometen gekrönt werden soll. Die Ankunft am Kometen wurde von Experten der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA im Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt bejubelt - und ebenso von Wissenschaftlern der Technischen Universität in Braunschweig und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die maßgeblich an der Mission beteiligt sind.

Ziel der Mission ist es, einen der ursprünglichsten Himmelskörper überhaupt zu erkunden: Kometen sind die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste der gigantischen Staubscheibe, aus der vor 4,6 Milliarden Jahren unser Sonnensystem entstand. Die Landeeinheit „Philae“, die im November ihren großen Auftritt haben soll, und wesentliche Instrumente der Mission entstanden unter der Leitung deutscher Institute, insgesamt sind 17 Nationen an der Rosetta-Mission beteiligt.

Nie zuvor hat eine Raumsonde einen Kometen über einen längeren Zeitraum begleitet. Und nie zuvor wurde eine Landung auf einem Kometen versucht. Von dem Projekt erhoffen sich Forscher, weitere Erkenntnisse über die Entstehung der Erde zu erlangen. Es geht um die ganz großen Fragen: Wie ist unser Sonnensystem entstanden? Wie kamen komplexe Moleküle und Wasser auf die Erde?