Berlin. Nach langem Ringen und Warnstreiks steht fest: Für rund 20.000 Medizinerinnen und Mediziner gibt es einen kräftigen Aufschlag.

Ärztinnen und Ärzte an mehr als 20 Universitätskliniken können sich über einen deutlichen Gehaltszuschlag freuen. In den Tarifverhandlungen für sie ist nach zähem Ringen ein Abschluss erzielt worden: Die Vereinbarung sehe eine lineare Gehaltserhöhung in einer Gesamthöhe von zehn Prozent vor, teilten die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am Donnerstagabend mit. Die Ärztegehälter steigen den Angaben zufolge in einem ersten Schritt zum 1. April 2024 um vier Prozent und in einem zweiten Schritt zum 1. Februar 2025 um sechs Prozent.

Wochenarbeitszeit wird auf 40 Stunden reduziert

Zudem werde die wöchentliche Arbeitszeit von 42 auf 40 Stunden reduziert - ohne weiteren Gehaltsabstrich. Die Ärztinnen und Ärzte an den betreffenden Unikliniken seien damit nun ihren Kolleginnen und Kollegen an anderen Krankenhäusern gleichgestellt, wo schon lange eine 40-Stunden-Woche im Tarifvertrag geregelt sei.

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Im Tarifstreit für die Ärztinnen und Ärzte an bundesweit 23 Unikliniken hatte es wiederholt Warnstreiks gegeben. Der Marburger Bund hatte in den Verhandlungen mit der TdL für 20 000 Ärztinnen und Ärzte unter anderem 12,5 Prozent mehr Gehalt gefordert. Die Einigung der Tarifparteien sei zu Wochenbeginn erzielt worden, nun hätten auch die Tarifgremien beider Seiten dafür gestimmt, teilte der Marburger Bund mit. Für eine Reihe von Unikliniken gilt der Abschluss nicht, weil es dort andere Tarifverträge für die Ärztinnen und Ärzte gibt - dazu zählen etwa Berlin und Hamburg.

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Für die meist hochdefizitären Unikliniken dürfte die finanzielle Situation durch diesen Abschluss noch komplizierter werden. Ob die Einrichtungen in der bisherigen Weise fortgeführt werden können, wird daher in einigen Bundesländern schon länger intensiv diskutiert. (ftg/dpa)