Wolfsburg. Der Konzern senkt die Garantie für die Vergütung für dieses Jahr – die war erst im Dezember beschlossen worden.

Das mittlere und obere Management von Volkswagen muss sich wegen der finanziellen Belastungen in der Corona-Krise auf ein geringeres Gehalt einstellen. Für die rund 18.000 Führungskräfte hatte der Konzern im Dezember die Vergütung neu geregelt, dabei aber auch garantiert, dass die Gesamtvergütung für 2020 mindestens auf dem Vorjahresniveau liegen sollte. Doch diese Garantie sinkt nun von 100 auf 90 Prozent des Gehalts von 2019, wie eine Konzernsprecherin am Mittwoch bestätigte.

Für die Jahre 2021 und 2022 hatte der Autobauer 90 beziehungsweise 80 Prozent der Gesamtvergütung von 2019 garantiert. Über diese Zusagen werden Arbeitgeber- und -nehmerseite laut der Sprecherin bis Ende dieses Jahres verhandeln – auch sie könnten also komplett entfallen oder sinken. Die Manager wurden am Mittwoch über die Änderungen informiert. Der Schritt ist ungewöhnlich für VW.

Unternehmenskrise wirkt sich auf Boni aus

Vorbild des Ende 2019 neu geregelten Bonus-Systems war der vorherige Umbau des Vergütungssystems für die Vorstände und Topmanager. Ziel ist jeweils eine stärkere Orientierung am langfristigen Unternehmenserfolg und damit einer dauerhaften Rentabilität statt an der Leistung des Einzelnen – die Marken und Regionen sollen stärker an einem Strang ziehen. Den früheren individuellen „persönlichen Leistungsbonus“ gibt es nicht mehr.

Da sich dadurch auch Krisen des Unternehmens direkter auf die Manager-Boni auswirken, steht quasi schon jetzt fest, dass die Gesamtvergütung der Führungskräfte für dieses Jahr geringer ausfallen wird. Denn auch VW ächzt schwer unter der Corona-Krise; der Gewinn war im ersten Quartal eingebrochen, für das zweite Quartal erwarten die Wolfsburger einen Verlust. VW und andere Autobauer fordern deshalb staatliche Kaufprämien – was von verschiedenen Seiten allerdings scharf kritisiert wird.

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