Los Gatos. Vor allem erfolgreiche Eigenproduktionen wie „Narcos“ lassen Netflix wachsen. Zuletzt hatte Netflix angekündigt, die Preise anzuheben.

Der Streamingdienst Netflix hat sein rasantes Wachstum im dritten Quartal dank Serienhits wie „Narcos“ fortgesetzt. Die Mitgliederzahl stieg in den drei Monaten bis Ende September um 5,3 Millionen auf gut 109 Millionen, wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem überraschend starken Zuwachs von 49 Prozent.

Vor allem außerhalb des US-Heimatmarktes boomte der Streaming-Service zuletzt, 4,5 Millionen der neuen Kunden wurden im Ausland hinzugewonnen. Für das laufende Quartal rechnet Netflix mit weiteren 6,3 Millionen neuen Mitgliedern. Die Nutzerzahlen übertrafen die Erwartungen, die Aktie kletterte nachbörslich zunächst um rund zwei Prozent. Der Kurs hatte zuvor auf Rekordhoch geschlossen.

Disney, Amazon und Apple machen Netflix Konkurrenz

Auch Umsatz und Gewinn steigerte Netflix im dritten Quartal deutlich. Allerdings steigt auch der Konkurrenzdruck. Mit Disney, Amazon oder Apple forcierten derzeit etliche finanzstarke Großkonzerne ihre Bemühungen im Streaming-Geschäft.

Um seine Stellung im Markt zu verteidigen und weitere Kunden anzulocken, steckt Netflix Milliarden in die Produktion exklusiver Inhalte, die nur im eigenen Programm zu sehen sind. Zuletzt konnten Serien wie „Narcos“, „Ozark“ oder „Stranger Things“ punkten. Für 2018 kündigte das Unternehmen Investitionen in Höhe von sieben bis acht Milliarden Dollar an, um die Konkurrenz auf Distanz zu halten.

Abopreise steigen

Einen Teil der Investitionskosten holt sich das Unternehmen von seinen Kunden wieder. In den USA müssen diese künftig etwa zehn Prozent mehr für das gängigste Abo-Modell zahlen.

Auch in Deutschland sollen die Preise steigen. Statt bislang 9,99 Euro müssen Kunden 10,99 bezahlen. Das Premium-Paket, mit dem auf vier Geräten zeitgleichgeguckt werden kann, verteuert sich demnach von 11,99 auf 13,99 Euro. (aba/dpa)