Wolfsburg/Stuttgart. Der Kronzeuge bei einem Kartell geht straffrei aus – und Volkswagen wurde von Daimler überholt. Im Netz dominiert nicht mal mehr Spott.

Beim Schummeln Gas gegeben, bei der Selbstanzeige zu lange auf der Bremse gestanden? Der krisengeschüttelte Volkswagen-Konzern hat sich beim Gang zu den Wettbewerbsbehörden von Daimler überholen lassen – und könnte das mit weiteren Milliarden büßen. Das erste geständige Unternehmen bei einem Kartell muss möglicherweise nichts zahlen – und Volkswagen kam nicht als Erster ins Ziel.

Daimler hat früher Selbstanzeige erstattet und kann damit bei möglichen Geldbußen der EU bei verbotenen Absprachen darauf hoffen, ohne Strafe davonzukommen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Volkswagen, wo die Ermittler früh durchsucht hatten und auf entsprechende Hinweise gestoßen waren, meldete sich erst als zweiter Konzern. Das könnte noch maximal 50 Prozent Nachlass auf Strafzahlungen bedeuten.

Daimler-Chef Zetsche hinter dem Steuer eines Stuttgarter Sportwagens ist ein Symbolfoto im Netz dazu. Spott für Volkswagen gibt es wenig. Das Unverständnis über die gesamte Branche überwiegt. (law)