Köln. In vielen Städten sind Parkplätze vor allem im Zentrum knapp. Mehrere App-Anbieter haben jetzt daraus ein Geschäftsmodell gemacht.

Viele deutsche Innenstädte sind voll, weil viele Menschen sie täglich mit dem eigenen Auto ansteuern. Vor allem zu Hauptverkehrszeiten sind Parkplätze knapp, leere Flächen schwer zu finden. Findige App-Entwickler bieten da Hilfe über das Smartphone. Die Ansätze sind verschieden, das Ziel ist gleich: weniger Stress bei der Suche nach Parkmöglichkeiten. Wir haben uns fünf dieser Apps genauer angesehen.

Per Knopfdruck Privatgaragen öffnen

Ampido: Ampido bietet keine klassische Parkplatzsuche. Die App funktioniert ähnlich wie die Taxi-App des US-Vermittlers Uber. Privatpersonen können hier ihre Parkplätze einstellen, etwa vor der Tür oder in der Tiefgarage. Wer sich die App herunterlädt kann diese Stellplätze dann unkompliziert buchen. Auch normalerweise verschlossene Parkplätze sind mit der App zugänglich. Per Knopfdruck auf dem Smartphone öffnen sich die Tore und Schranken. Zumindest in der Innenstadt liegen die Preise zumeist unter den Tarifen, die für reguläre Parkplätze anfallen. Bezahlt wird per Guthaben, das man in der App aufladen kann. Die Anwendung selbst ist kostenlos.

Hat man sich einen Parkplatz ausgesucht, wird man per Google Maps dorthin geführt. Bei den meisten Angeboten sind Fotos beigefügt, die bei der Suche helfen. Das alles funktioniert im Test sehr unkompliziert. Allerdings verlangt die App auch einiges an Daten, damit man sie anständig nutzen kann. Eine Freigabe des Standortes ist zum Beispiel eigentlich unerlässlich, alleine für die Routenführung. Außerdem müssen das Kennzeichen und die Handynummer angegeben werden.

Bezahlen über die App

Parku: Diese App bietet eine Kombination aus Parkplatzverzeichnis und Parklatzbuchsystem. Bei Parku ist ein umfangreiches Angebot an Parkmöglichkeiten zu finden, nach eigenen Angaben in über 30 Ländern. Geliefert werden Informationen wie Lage, Öffnungszeiten, Kosten und auch die aktuelle Belegung. Zusätzlich kann man in manchen Städten auch exklusive Parku-Plätze buchen.

Ähnlich wie bei Ampido kann man diese anwählen, für einen bestimmten Zeitraum buchen und auch direkt bezahlen. Im Gegensatz zum Konkurrenten funktioniert dies auch ohne Guthaben, stattdessen wird direkt vom Konto abgebucht. Bei abgesperrten Parkplätzen lassen sich Schranken ebenfalls per App öffnen. Beim Test in Köln war das Angebot an buchbaren Parkplätzen zwar noch relativ klein. Für Berlin zeigte die App deutlich mehr Optionen an.

50 Millionen Parkplätze im Angebot

Parkopedia: Nicht weniger als 50 Millionen Parkplätze auf der ganzen Welt verspricht Parkopedia. Die App aus Großbritannien vermittelt vor allen Dingen Parkhäuser und größere Parkplätze. Auch private Parkplätze sollen das Angebot erweitern, sind aber in deutschen Großstädten wie Berlin und Essen eher spärlich verzeichnet. Wer die App öffnet, kann seinen Standort eingeben und bekommt daraufhin eine Karte angezeigt, auf der die nächsten Parkplätze eingezeichnet sind. Zusätzlich kann der Nutzer nach dem Preis filtern, sowie etwa nach Behinderten- oder P&R-Parkplätzen filtern.

Dicke Luft in Paris und Madrid

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    Bei den ersten Versuchen läuft all das flüssig und ohne Probleme. Ob das Parkhaus aber bereits voll ist, zeigt die App nicht an. Will der Kunde diese Funktion nutzen, muss er die Premium-Variante für 4,50 Euro kaufen. Zu den neueren Funktionen der App gehört außerdem die Möglichkeit, Parkplätze vorab zu reservieren.

    Stellflächen auch außerhalb der Innenstädte

    Parkpocket: Parkpocket setzt, wie auch Parkopedia, auf die Vermittlung von öffentlichen Parkplätzen, Parkhäusern und Tiefgaragen. Auch hier öffnet der Nutzer die App, gibt seinen Standort ein und bekommt eine Karte angezeigt. Darauf eingezeichnet sind die Parkplätze in der Umgebung, die er dann etwa nach Preis oder Entfernung sortieren kann. Den Parkplatz angeklickt, öffnet sich ein Fenster mit den wichtigsten Informationen.

    Auf den ersten Blick bietet die App zudem eine größere Auswahl als der direkte Konkurrent Parkopedia. Besonders etwas außerhalb der Innenstadt findet Parkpocket noch Parkplätze, die das Konkurrenzprodukt nicht zeigt.

    Mit dem Finger Testparken

    Parknow: Die App von Parknow unterscheidet sich stark von allen anderen getesteten Apps, von der Aufmachung und vom Prinzip her. Öffnet der Nutzer die App, wird ein Autosymbol angezeigt, das man mit dem Finger über die Stadtkarte und in verschiedene Parkzonen bewegen kann. Alternativ kann der Fahrer auch eine Zieladresse eingeben, was in den Tests aber selten funktionierte. Die App zeigt dann an, wo man in der Nähe am Straßenrand parken kann und wie viel das kostet. Bezahlt wird der Parkplatz über die App. Ohne Registrierung bucht Parknow das Geld über die Mobilfunkrechnung ab. Mit Registrierung erhebt die App 0,25 Cent pro Parkvorgang in der Silber- und 2,99 Euro im Monat in der Gold-Version.

    Will der Fahrer am Straßenrand parken, braucht er oft eine Parkplakette, etwa in vielen Innenstadtbereichen Berlins. Diese kann man sich kostenlos über die Website ausdrucken. Wer sich für eine der Premium-Versionen regis­triert, kann zudem in Parkhäusern parken. Voraussetzung: Eine Zugangskarte für Parkhäuser für einmalig 2,69 Euro.