Frankfurt. American Airlines stellt die Durchführung von Flügen mit der deutschen Fluggesellschaft infrage. Die Sanierung ist damit in Gefahr.

Es vergeht nahezu keine Woche ohne eine neue Hiobsbotschaft für die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin. Nun muss die Airline auch noch um die Zukunft ihrer Flugvereinbarung mit American Airlines fürchten.

Die US-Fluglinie teilte mit, dass es derzeit die sogenannte Codeshare-Zusammenarbeit mit den Berlinern überprüfe. Der „Spiegel“ berichtete, dass bereits Ende März mit der Partnerschaft Schluss sein könnte. Air Berlin äußerte sich dazu bisher nicht.

Rückschlag für Sanierungspläne

Bei derlei Zusammenarbeit zwischen einzelnen Fluggesellschaften geht es um die Durchführung von Gemeinschaftsflügen. Die Verbindungen einer Airlinie erhalten die Flugnummer des Partners und umgekehrt. So können Flüge gemeinsam vermarktet werden. Auch können Flüge des Partners unter eigener Flugnummer angeboten werden. Fluggesellschaften erhöhen damit üblicherweise ihre Auslastung und können mehr Flugziele anbieten.

Für Air Berlin wäre das Aus der vor sechs Jahren gestarteten Vereinbarung mit der weltgrößten Fluglinie ein herber Rückschlag. Gerade erst hat die Berliner Airline Details zur neuen Strategie bekannt gegeben, welche dem Unternehmen aus den roten Zahlen helfen soll. Neben dem Fokus auf europäische Ziele kündigte Air-Berlin-Chef Stefan Pichler an, die Langstreckenverbindungen in die USA ausbauen zu wollen.

Streit gab es schon früher

Derzeit betreibt Air Berlin 14 Langstreckenflugzeuge vom Typ A330. Die beiden Fluglinien Air Berlin und American Airlines gehören der Flugallianz One World an, die ähnlich wie die Gemeinschaften Star Alliance oder Sky Team zusammenarbeiten.

Eine Sprecherin von American Airlines kündigte an, dass diese Kooperation der beiden Fluglinien innerhalb der Airline-Allianz unabhängig von den Codeshares bestehen bleibe. Doch Streit zwischen den beiden Fluggesellschaften hatte es schon früher gegeben. Als Air Berlin einen Flug von Düsseldorf nach Dallas anbieten wollte, wehrte sich American Airlines. Die Verbindung wurde nicht aufgenommen.

1200 Arbeitsplätze fallen weg

Ende September gab Air Berlin seine Sanierungspläne bekannt. Die defizitäre Luftfahrtgesellschaft soll von derzeit mehr als 140 auf künftig nur noch 75 Maschinen schrumpfen. 1200 Mitarbeiter sollen nach Angaben entlassen werden. 40 Flugzeuge mit Besatzung will die Lufthansa für ihre Billigtochter Eurowings mieten.

Zudem soll die Touristiksparte von Air Berlin mit dem Ferienflieger Tuifly verschmolzen werden. Air Berlin hat in den vergangenen acht Jahren nur einmal einen Nettogewinn eingeflogen. (rtr/ast)