Berlin. Die Bahn will Züge zu unbeliebten Zeiten besser auslasten. Zu Stoßzeiten sollen die Preise auf stark gefragten Strecken steigen.

Die Deutsche Bahn erhöht mit dem Fahrplanwechsel im Dezember die Preise um durchschnittlich 1,3 Prozent. An manchen Stellen wird es aber deutlich teurer für die Kunden. So steigen die Flexpreise, die früher Normalpreise hießen, um 1,9 Prozent. Auf beliebten Strecken wie der Verbindung zwischen Frankfurt/Main und Berlin schlägt das Unternehmen sogar 2,4 Prozent auf. Davon sind rund 40 Prozent der Fahrgäste betroffen. Die Mehrheit der Passagiere ist mit Sparpreisen oder Zeitkarten unterwegs.

Die Bahncard-Preise für den 25- und 50-prozentigen Rabatt bleiben unverändert. Dagegen müssen die 45.000 Besitzer von Jahresnetzkarten ab Dezember 2,5 Prozent mehr bezahlen, Inhaber von Streckenzeitkarten sogar 3,9 Prozent. Die Bahn begründet die Anhebung mit der notwendigen Wirtschaftlichkeit des Fernverkehrs.

Freitag vor Pfingsten wird es teurer, Pfingstsonntag billiger

Das Preissystem wird im kommenden Jahr zudem weiter flexibilisiert. Neu ist, dass die Festpreise für einzelne Verbindungen an besonders begehrten Reisetagen erhöht werden. So wird ein Normalticket am Freitag vor Pfingsten für einen Tag drei Euro teurer. Dafür verringert die Bahn den üblichen Preis am Pfingstsonntag um drei Euro. Fernverkehrsvorstand Birgit Bohle, erwartet, dass die Kunden von den übervollen Zügen auf schlecht ausgelastete umsteigen. Allein im ersten Halbjahr soll es bundesweit 30 solcher Preisanpassungen geben.

Es gibt aber auch positive Nachrichten. Die jüngst getestete verbilligte Seniorenbahncard wird es auch 2017 geben. Zudem will die Bahn auch wieder Fahrscheine für 19 Euro pro Fahrt als Sonderaktionen anbieten.

Pünktlichkeit im Fernverkehr steigt langsam

Etwas pünktlicher sind die Züge inzwischen auch wieder geworden. Im August kamen acht von zehn Zügen zur rechten Zeit ans Ziel. 2015 schafften dies im gleichen Monat nicht einmal 70 Prozent. Auf das gesamte Jahr gerechnet liegt die Pünktlichkeit derzeit bei 78,8 Prozent und damit knapp unter der Zielmarke von 80 Prozent. Als pünktlich gilt ein Zug, sofern er sich nicht mehr als sechs Minuten verspätet.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember löst die Bahn zudem dass Versprechen ein, künftig auch in der zweiten Klasse einen kostenfreien Internetzugang anzubieten. Das wird zunächst in allen ICE der Fall sein. Allerdings gibt es dabei eine Begrenzung der Datenmenge. Bohle sichert eine „gute Arbeitsfähigkeit“ zu. Für das Herunterladen von Spielfilmen oder anderweitigen großen Datenmengen ist der Empfang in der zweiten Klasse nicht ausgelegt.

Filmangebot in Verbindung mit Maxdome

Filme können sich die Passagiere ab Frühjahr dennoch während der Fahrt anschauen. Zusammen mit dem Medienanbieter Maxdome stellt die Bahn Komödien, Dokumentationen oder auch Kinderfilme über das ICE-Portal bereit.