Paris. Volkswagen setzt große Hoffnung in sein neues Elektroauto. Das Fahrzeug soll bis zu 600 Kilometer schaffen – und 2020 erscheinen.
Zu Beginn des Pariser Autosalons hat Europas größter Autobauer Volkswagen seinen Hoffnungsträger für den Start in die Ära der Elektroautos vorgestellt. Das Konzeptauto „I.D.“ solle einen rein elektrischen Antrieb haben und eine Reichweite von 400 bis 600 Kilometern schaffen, sagte VW-Markenchef Herbert Diess am Donnerstag.
VW will das Fahrzeug 2020 auf den Markt bringen – und damit die neuen Konkurrenten wie den US-Elektroautopionier Tesla oder den heimlich an Autos werkelnden IT-Giganten Apple angreifen. „Unsere Zukunft wird elektrisch und völlig vernetzt sein“, sagte Diess zur Präsentation der Designstudie für die elektrische Version der traditionsreichen Massenmodelle Käfer oder Golf.
„I.D.“ lässt sich wie Smartphone bedienen
Hinter „I.D.“ verbirgt sich der englische Begriff „Iconic Design“. Statt PS und Verbrauch sollen die Kunden künftig Reichweite und Ladezeiten vergleichen. Mit der Reichweite einer Batterieladung von bis zu 600 Kilometern holt VW den US-Rivalen Tesla technisch jedoch erst in einigen Jahren ein.
Stärker als bisher spielt das Design eine Rolle. Diess preist die einem Smartphone ähnliche Bedienerfreundlichkeit des VW-I.D. an: „Keine Schalter und Hebel mehr, nur noch Bildschirme.“
VW zögerte lange mit Elektrostrategie
Die Absatzziele des VW-Konzerns weltweit sind ehrgeizig: Zwei bis drei Millionen Stück Jahresabsatz sollen es bis 2025 sein, etwa ein Viertel aller Verkäufe. Damit würde VW wieder die Führungsrolle auf dem Weltmarkt übernehmen. „Das ist die Trendwende, jetzt geht es aufwärts“, sagte Diess. „Wir wissen, dass wir bis 2020 eine sehr harte Zeit haben werden, die Profitabilität zu steigern“, ergänzte er.
Die Highlights der größten Autoshow 2016
Der Wolfsburger Konzern hat sich lange Zeit gelassen mit der Elektrostrategie. Das gilt auch für Mobilitätsdienste wie mit Taxis konkurrierenden Fahrdienste oder Plattformen zum Carsharing. Jetzt soll das neue Geschäftsfeld die 13. Marke des Autoimperiums werden. Der Name wird erst im November verraten.
Zukunftsidee selbstfahrende Shuttleflotte
„Perspektivisch gesehen könnten wir auch eigene, selbstfahrende Shuttleflotten betreiben, wenn Das autonome Fahren in der Stadt in Serie geht“, sagte Volkswagen-Chef Matthias Müller voraus. Experten halten dies jedoch für ferne Zukunftsmusik. Bis Autos in Deutschland ohne Fahrer durch Innenstädte kurven dürfen, müssen noch viele rechtliche Fragen geklärt und technische Probleme gelöst werden. (dpa/rtr)