Berlin. Der Aktienkurs der Deutschen Bank ist auf einem Rekordtief. Doch laut Bankchef Cryan braucht es keine Rückendeckung durch die Politik.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank sieht keinen Bedarf für eine staatliche Unterstützung seines Instituts. „Das ist für uns kein Thema“, sagte John Cryan der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Er wies Berichte und Spekulationen über angebliche Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über Staatshilfen zurück. „Ich habe die Bundeskanzlerin zu keinem Zeitpunkt um Hilfe gebeten. Ich habe auch nichts dergleichen angedeutet.“

Seine Aktionäre will Cryan ebenfalls nicht um Hilfe bitten. „Die Frage einer Kapitalerhöhung stellt sich derzeit nicht.“ Die Bank erfülle alle aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Sie habe „weitaus weniger Risiken in den Büchern als früher“ und sei „komfortabel mit freier Liquidität ausgestattet“.

9000 Stellen sollen abgebaut werden

Die Lage sei besser, als sie derzeit von außen wahrgenommen werde. Für „viel Unruhe“ habe aber das Bekanntwerden der Forderung des US-Justizministeriums von 14 Milliarden Dollar gesorgt, sagte Cryan. „Dabei war von Anfang an klar, dass wir diese Summe nicht zahlen werden.“ Er gehe davon aus, „dass uns das Justizministerium genauso fair behandelt wie die amerikanischen Banken, die sich bereits verglichen haben“.

Beim geplanten Umbau des Instituts sieht sich der Manager auf einem guten Weg. Beim anvisierten Abbau von insgesamt 9000 Stellen sei die Bank im Plan. „Die Verhandlungen mit den Betriebsräten sind weitgehend abgeschlossen.“ Der Vorstandschef betonte, er halte am geplanten Verkauf der Postbank fest: „Alles ist vorbereitet, wir könnten die Postbank morgen in neue Hände geben – aber dann muss der Preis stimmen. Wir haben Zeit.“ (dpa)