Stuttgart. Der Vertrag von Daimler-Chef Dieter Zetsche soll nach einem Bericht der «Wirtschaftswoche» am 21. Februar bis 2018 verlängert werden. Damit solle zwei Wochen später als ursprünglich geplant im Aufsichtsrat des Autobauers über das Thema gesprochen werden.

Das berichtete das Magazin unter Berufung auf Unternehmenskreise. Zuletzt war der 6. Februar im Gespräch - ein Tag vor der Präsentation der Geschäftszahlen für 2012.

Hintergrund der Verschiebung seien aber keine inhaltlichen, sondern nur organisatorische Gründe, schreibt die «Wirtschaftswoche». Zetsche steht seit Januar 2006 an der Spitze des Autobauers. Sein derzeitiger Vertrag läuft noch bis Ende 2013.

Auch die Verträge von Forschungsvorstand Thomas Weber und Compliance-Vorstand Christine Hohmann-Dennhardt sollen dem Bericht zufolge am 21. Februar verlängert werden. Ein Daimler-Sprecher kommentierte den Bericht am Samstag nicht.

Ingo Speich, Manager der Fondsgesellschaft Union Investment, kritisierte die mögliche Vertragsverlängerung für Zetsche um fünf Jahre. «Drei Jahre wären völlig ausreichend», sagte er.«Dann könnte man später sehen, ob eine Verlängerung sinnvoll ist.»

Aktionäre verlangen außerdem, dass Zetsche seine Zuständigkeit für die Autosparte abgibt. «Wir halten nichts davon, dass Herr Zetsche sowohl Konzernchef als auch Chef der Autosparte ist», sagte DWS-Fondsmanager Stefan Bauknecht der «Wirtschaftswoche». Sinnvoller wäre seiner Meinung nach ein eigener Chef für diesen Bereich. Mit dieser Forderung sei DWS nicht allein. Sinnvoll sei eine «andere Konzernstruktur mit kleineren, schlagkräftigeren Einheiten», zitiert das Blatt einen weiteren Manager einer großen deutschen Fondsgesellschaft, ohne einen Namen zu nennen.

Seine Dividende will der Autobauer dem Bericht zufolge für das Jahr 2012 auf Vorjahresniveau halten. Vorstand und Aufsichtsrat wollen demnach bei der Hauptversammlung am 10. April eine Ausschüttung von voraussichtlich 2,20 Euro vorschlagen. Der Daimler-Sprecher sagte dazu lediglich, Daimler verfolge grundsätzlich eine stabile Dividendenpolitik. (dpa)