Kabul. Unbekannte haben in einem Dorf in Nordafghanistan rund 50 Menschen getötet. Die Taliban bestritten die Beteiligung an dem Massaker.

Bei einem Angriff von Aufständischen auf ein nordafghanisches Dorf sind nach offiziellen Angaben 50 Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Ein Sprecher des Gouverneurs der Provinz Sar-e Pul erklärte am Sonntag, die Kämpfer hätten im Bezirk Sajaad einen Posten der Sicherheitskräfte angegriffen und 30 Häuser angezündet. Die Gefechte halten demnach an. Dorfbewohner sagten, bei den meisten Opfern handele es sich um Angehörige der Hasara-Minderheit, die zumeist Schiiten sind.

Unklar war zunächst die Identität der Angreifer. Nach Angaben der Provinzregierung handelte es sich um eine gemeinsame Attacke der radikalislamischen Taliban und der Extremistenmiliz IS.

Tote nach Anschlag auf Moschee

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    Die Taliban wiesen jedoch jegliche Verantwortung zurück. Die beiden sunnitischen Gruppen sind in der Regel verfeindet. Die Loyalität ihrer Anhänger kann sich aber ändern: Manchmal wechseln Kämpfer von einer in die andere Gruppe oder arbeiten mit Anhängern der anderen Seite zusammen. (rtr)