Trump im Weißen Haus – Wie politisch werden die Oscars?
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Lesezeit: 4 Minuten
Los Angeles. Ein kontrovers-konservativer Präsident in Washington, linksliberale Superstars in Hollywood: Diese Oscar-Show wird eine hochpolitische.
Wie viel Politik passt in 45 Sekunden? Sehr viel, wenn man Hollywood-Star ist und bei der Oscar-Verleihung die halbe Welt zuschaut. Auch in der Nacht zu Montag, bei der 89. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles, wird es politisch werden. Der kontrovers-konservative Donald Trump sitzt als Präsident im Weißen Haus, in Hollywood herrscht eine links-liberale Weltanschauung vor.
Hollywood-Ikone Meryl Streep machte schon im Januar Schlagzeilen, als sie Trump in ihrer Rede bei der Verleihung der Golden Globes scharf kritisierte – und er anschließend die mit drei Oscars und unzähligen anderen Preisen ausgezeichnete Schauspielerin auf Twitter „überbewertet“ schimpfte.
Sprecher: Trump hat wohl keine Zeit für Oscar-Show
Am Sonntag werde der Trump die Oscars eher nicht schauen, sagte sein Sprecher Sean Spicer am Mittwoch; der Präsident und First Lady Melania wären zu dem Zeitpunkt damit beschäftigt, den „Governors Ball“ auszurichten. Es ist allerdings schwer vorzustellen, dass Trump sich eine TV-Sendung nicht ansieht, in der er garantiert Thema sein wird. Er hat die Show in der Vergangenheit auch gern auf Twitter kommentiert.
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Moderator Jimmy Kimmel freut sich schon auf mögliche Kontroversen, schließlich war die Oscar-Bühne immer wieder Plattform für Proteste. Die kurze Zeit für ihre Dankesrede nutzte viele Schauspieler für ein politisches Statement. Fünf legendäre Beispiele:
Doku-Filmer Michael Moore beschimpft Präsident Bush
Als der Dokumentarfilmer Michael Moore im März 2003 die Trophäe für „Bowling for Columbine“ gewann, führte die USA seit drei Tagen Krieg gegen den Irak. Auf der Bühne angekommen, dankte Moore kurz seiner Film-Crew – und ging dann zum Angriff auf den damaligen US-Präsidenten über. „Wir sind gegen diesen Krieg, Mister Bush!“, rief er unter Applaus und Buhs ins Mikro. „Schande über Sie, Mister Bush! Ihre Zeit ist abgelaufen!“
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Buddhist Richard Gere kämpft für Tibet
Bei der Oscar-Verleihung 1993 versuchte sich Richard Gere in Konfliktlösung. Nicht als Preisträger, sondern als Preisverleiher war er auf die Bühne gekommen. Noch bevor er die Nominierten verkündete, richtete er sich an die chinesische Staatsführung: „Ich frage mich, ob hier nicht etwas Wundersames, wirklich Filmreifes passieren könnte“ – dass nämlich China seine Truppen aus Tibet abzieht. Gere konnte zwar Herzen bewegen, aber offenbar keine Soldaten.
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Marlon Brando unterstützte Indianer
Für seine Darstellung des „Paten“ sollte Marlon Brando 1973 einen Oscar bekommen. Doch war er nirgends im Saal zu sehen. Stattdessen schickte er die indianische Aktivistin Sacheen Littlefeather mit seiner Botschaft auf die Bühne. „Preise sollten in diesem Land nicht entgegengenommen werden, bis sich die Lebensbedingungen der amerikanischen Indianer drastisch verbessert haben“, hieß es darin.
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Erster Oscar für schwarze Schauspielerin
Hattie McDaniel spielte in „Von Winde verweht“ eine Haushälterin so gut, dass sie 1940 mit dem Oscar für die beste Nebenrolle ausgezeichnet wird. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre McDaniel nicht die erste dunkelhäutige Schauspielerin gewesen, die einen Oscar erhielt. Selbst die Weltpremiere des Films in Atlanta hatte sie ihrer Hautfarbe wegen nicht besuchen dürfen.
Im Hotel der Preisverleihung wurde ihr ein Tisch am anderen Ende des Raumes zugewiesen. Mit Tränen in den Augen trat McDaniel ans Mikro und sagte: „Ich hoffe zutiefst, dass ich immer eine Quelle der Ehre für meine Rasse und die Filmindustrie sein werde.“
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Redgrave engagierte sich für PLO
Vanessa Redgraves Darstellung einer jüdischen Widerstandskämpferin war der Akademie 1978 den Preis für die beste Nebenrolle wert. Auf der politischen Bühne engagierte sich die Schauspielerin allerdings für die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO. Vor der Preisverleihung wurden sie und die Akademie deshalb von jüdischen Extremisten bedroht.
In ihrer Rede dankte Redgrave der Oscar-Jury dafür, dass sie sich „von den Drohungen eines kleinen Haufens zionistischer Strolche nicht hat einschüchtern lassen“. Im Publikum wurde sowohl gebuht als auch applaudiert. (dpa/moi)