Berlin. Mit dem Frühling kommen auch die Zecken aus ihren Verstecken. Welche Pflanzen die Blutsauger vom Garten fernhalten, erfahren Sie hier.

Zecken lauern überall – auch in Stadtparks, auf Spielplätzen und in Privatgärten. Mit einem Stich können sie gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Bundesweit registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) im vergangenen Jahr rund 475 FSME-Fälle durch Zeckenbisse und warnt auch für dieses Jahr vor einem Anstieg. Wer es Zecken im Garten ungemütlich machen will, kann bestimmte Pflanzen und Kräuter anbauen, die Zecken meiden.

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Pflanzlicher Zeckenschutz Rainfarn

Eine Pflanze, die Zecken nicht mögen, ist der Rainfarn. Die sonnengelb blühende Wildpflanze kommt laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fast überall vor und kann daher auch allerorts gepflückt werden. Da Rainfarn den Giftstoff Thujon enthält, kann die Pflanze zwar nicht verzehrt, dafür aber als Zeckenmittel im Garten eingesetzt werden. Außerdem ist er sehr pflegeleicht und kann in getrockneter Form auch als Mottenschutz im Kleiderschrank verwendet werden.

Der Rainfarn wächst häufig an Straßen- und Wegrändern. Doch Vorsicht ist geboten: Der Rainfarn enthält Giftstoffe, die ihn für den Menschen ungenießbar machen. 
Der Rainfarn wächst häufig an Straßen- und Wegrändern. Doch Vorsicht ist geboten: Der Rainfarn enthält Giftstoffe, die ihn für den Menschen ungenießbar machen.  © dpa | R. Guenter

Zecken meiden die Dalmatinische Insektenblume

Die Dalmatinische Insektenblume (Tanacetum cinerariifolium), auch Insektenpulverpflanze genannt, wurde schon in der Antike von den Römern gegen Flöhe und Läuse eingesetzt. Laut dem „Bayerischem Landwirtschaftlichen Wochenblatt“ enthalten die weiß-gelben Blüten ein natürliches Insektizid namens Pyrethrin, das für Insekten giftig ist. Dieses Wissen hat sich bis heute erhalten, weshalb die Pflanze häufig in Zeckenschutzmitteln eingesetzt wird. Für den Anbau benötigt die Pflanze allerdings – wie ihre Herkunft vermuten lässt – einen warmen, sonnigen Standort.

Gegen Zecken im Garten: ätherische Öle im Lavendel

Für viele Menschen hat Lavendel wegen seines Duftes etwas Betörendes. Auf Zecken wirkt die violette Pflanze jedoch als natürliches Repellent. Grund dafür sind die ätherischen Öle Linalylacetat und Linalool, die dem Lavendel seinen charakteristischen Geruch verleihen. Lavendel gilt laut Nabu auch als natürliches Hausmittel gegen Mücken und Motten.

Lavendel ist oft winterfest und versorgt Bienen im Frühling wieder mit Nahrung.
Lavendel ist oft winterfest und versorgt Bienen im Frühling wieder mit Nahrung. © Christin Klose/dpa-tmn | Unbekannt

Damit Lavendel gut gedeiht, braucht er laut dem Gartenmagazin „gartenjournal.net“ einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Die Pflanze verträgt außerdem Trockenheit und ist immergrün.

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Katzenminze als natürliche Zeckenabwehr

Wie beim Lavendel sind die ätherischen Öle der blau-violetten Blüten der Katzenminze für Zecken unangenehm. Denn der Wirkstoff Nepetalacton ist für die Blutsauger giftig. Katzen und Wildbienen hingegen sind für ihre Vorliebe für das duftende Kraut bekannt.

Auch optisch ist die Katzenminze eine attraktive Blütenstaude, die von Juli bis September blüht. Der Nabu empfiehlt für den Anbau einen trockenen, sonnigen Standort.

Nicht nur Katzen wissen die Katzenminze zu schätzen, auch für Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen ist die Wildpflanze eine gute Quelle für Nektar und Pollen.
Nicht nur Katzen wissen die Katzenminze zu schätzen, auch für Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen ist die Wildpflanze eine gute Quelle für Nektar und Pollen. © dpa | Sven Hoppe

Rosmarin bietet Schutz vor Zecken und Spinnen

Rosmarin, bekannt für sein kräftiges Aroma, wird von Spinnen nicht geschätzt. Da Zecken zu den Spinnentieren zählen, hält das Küchenkraut auch diese fern. Wie das „Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt“ berichtet, gedeiht Rosmarin am besten an einem warmen und sonnigen Platz, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Zu beachten ist auch, dass Rosmarin nur bedingt winterhart ist.

Rosmarin kann so lange im Freien bleiben, bis es frostig wird und die Temperaturen unter fünf Grad fallen. Dann kann die Pflanze ins Winterquartier gebracht werden.
Rosmarin kann so lange im Freien bleiben, bis es frostig wird und die Temperaturen unter fünf Grad fallen. Dann kann die Pflanze ins Winterquartier gebracht werden. © dpa | Catherine Waibel/dpa-tmn