Berlin. Der „Entdecker-Feed“ ist eine neue Funktion, mit der Facebook aktuell experimentiert. Wir haben den Feed getestet und erklären ihn.

Facebook hat ohne große Ankündigung eine neue Funktion eingeführt: den „Entdecker-Feed“. Das Feature ist eine Alternative zum allgemeine News-Feed, der Timeline. Das Design der beiden Zeitleisten ist im wesentlichen gleich. Es werden Textbeiträge, Videos und Fotos untereinander ausgespielt. Ein erster Test zeigt jedoch, dass es inhaltlich enorme Unterschiede gibt:

Zunächst einmal ist der Begriff Zeitleiste für den „Entdecker-Feed“ nicht wirklich geeignet. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Beiträge nicht streng chronologisch angezeigt werden. Das ist zwar beim News-Feed auch nur der Fall, wenn man auf „Neueste Meldungen“ klickt, doch der „Entdecker-Feed“ zeigte bei ersten Stichproben unserer Redaktion, dass aktuelle Beiträge neben Inhalten von Ende September ausgespielt wurden. Für den Nutzer ist kaum nachvollziehbar, welcher Logik der Feed folgt.

Mit „Entdecker-Feed“ können sich Nutzer treiben lassen

Der „Entdecker-Feed“ findet sich ganz unten bei den Facebook-Anwendungen.
Der „Entdecker-Feed“ findet sich ganz unten bei den Facebook-Anwendungen. © Facebook | Screenshot

Neben der Logik gibt es aber noch ein weiteres kleines Hindernis für Nutzer. Der Feed findet sich bis jetzt nur ganz weit unten in der Linken Navigationsleiste der Browser-Version von Facebook. In der App ist das Feature ebenfalls unter den Anwendungen zu finden. Repräsentiert wird das Feature durch eine Rakete.

Spannend ist der „Entdecker-Feed“ in seiner jetzigen Version eigentlich nur für Nutzer, die sich treiben lassen wollen von unterschiedlichen Inhalten. Sie bekommen Videos, Fotos und Texte von Prominenten, großen Marken und Medien angezeigt. Die Inhalte gehören in der Regel zu den weitverbreitetsten der vergangenen Tage.

Ist der Feed ein Schritt in die falsche Richtung?

Insofern bietet der „Entdecker-Feed“ einen guten kleinen Überblick darüber, was im Internet aktuell wichtig zu sein scheint. Allerdings gibt es auch immer wieder Dupletten, so dass dieselbe Geschichte von unterschiedlichen Quellen angezeigt wird.

Das ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg

Mark Zuckerberg hat es vom Studienabbrecher zu einem der einflussreichsten Menschen der Welt gebracht. Wir zeigen sein Leben in Fotos.
Mark Zuckerberg hat es vom Studienabbrecher zu einem der einflussreichsten Menschen der Welt gebracht. Wir zeigen sein Leben in Fotos. © imago/Agencia EFE | imago stock&people
Mark Elliot Zuckerberg wurde am 14. Mai 1984 im US-Bundesstaat New York geboren. Mark Zuckerbergs Erfolg hängt mit der Gründung des sozialen Netzwerks Facebook zusammen. Zuckerberg und seine Kommilitonen programmierten das Studentenverzeichnis während des Studiums an der Harvard University in Massachusetts. Als Gründungsjahr von Facebook gilt 2004.
Mark Elliot Zuckerberg wurde am 14. Mai 1984 im US-Bundesstaat New York geboren. Mark Zuckerbergs Erfolg hängt mit der Gründung des sozialen Netzwerks Facebook zusammen. Zuckerberg und seine Kommilitonen programmierten das Studentenverzeichnis während des Studiums an der Harvard University in Massachusetts. Als Gründungsjahr von Facebook gilt 2004. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Nicht zuletzt wegen des wachsenden Erfolges von Facebook ließ Zuckerberg sein Studium schleifen. Stattdessen wurde unter anderem mit dem Investor Matt Cohler über den Ausbau des Netzwerkes nachgedacht. Das Foto stammt aus dem Jahr 2005.
Nicht zuletzt wegen des wachsenden Erfolges von Facebook ließ Zuckerberg sein Studium schleifen. Stattdessen wurde unter anderem mit dem Investor Matt Cohler über den Ausbau des Netzwerkes nachgedacht. Das Foto stammt aus dem Jahr 2005. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Mit dem Umzug von der Ostküste nach Kalifornien waren die Studienambitionen Zuckerbergs wohl vollständig begraben. Der neue Sitz von Facebook war ab Juni 2004 in Palo Alto.
Mit dem Umzug von der Ostküste nach Kalifornien waren die Studienambitionen Zuckerbergs wohl vollständig begraben. Der neue Sitz von Facebook war ab Juni 2004 in Palo Alto. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Was zunächst als lokales Verzeichnis von Harvard-Studenten begonnen hatte, wuchs nach der Gründung 2004 rasant. Diese Aufnahme zeigt die Facebook-Version von 2007.
Was zunächst als lokales Verzeichnis von Harvard-Studenten begonnen hatte, wuchs nach der Gründung 2004 rasant. Diese Aufnahme zeigt die Facebook-Version von 2007. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Im Jahr 2008 war Zuckerberg längst nicht mehr nur in den USA ein gefragter Mann. Bei einer Reise nach Deutschland entstand dieses Foto anlässlich eines Interviewtermins in Berlin.
Im Jahr 2008 war Zuckerberg längst nicht mehr nur in den USA ein gefragter Mann. Bei einer Reise nach Deutschland entstand dieses Foto anlässlich eines Interviewtermins in Berlin. © imago stock&people | imago stock&people
Doch sowohl in Interviews wie auch durch eigene Posts von Zuckerberg wird wenig über die Person Mark Zuckerberg oder die Unternehmenskultur von Facebook bekannt.
Doch sowohl in Interviews wie auch durch eigene Posts von Zuckerberg wird wenig über die Person Mark Zuckerberg oder die Unternehmenskultur von Facebook bekannt. © REUTERS | STEPHEN LAM
Der Film „The Social Network“ porträtiert den Unternehmen 2010 detailliert. Im Film wirkt Zuckerberg jedoch zeitweise wie ein fast soziopathischer Unternehmer, dem wenig an seinen Mitarbeitern liegt. Gespielt wird Zuckerberg von Jesse Eisenberg.
Der Film „The Social Network“ porträtiert den Unternehmen 2010 detailliert. Im Film wirkt Zuckerberg jedoch zeitweise wie ein fast soziopathischer Unternehmer, dem wenig an seinen Mitarbeitern liegt. Gespielt wird Zuckerberg von Jesse Eisenberg. © imago stock&people | imago stock&people
In den folgenden Jahren scheint sich das öffentliche Bild von Mark Zuckerberg jedoch zu ändern. Vor allem Auftritte wie eine Diskussionsrunde mit US-Präsident Barack Obama im Jahr 2011 verschafften ihm Bekanntheit auch bei Menschen, die Facebook selbst nicht nutzen.
In den folgenden Jahren scheint sich das öffentliche Bild von Mark Zuckerberg jedoch zu ändern. Vor allem Auftritte wie eine Diskussionsrunde mit US-Präsident Barack Obama im Jahr 2011 verschafften ihm Bekanntheit auch bei Menschen, die Facebook selbst nicht nutzen. © imago stock&people | imago stock&people
Im Jahr 2011 zog Zuckerbergs Firma nach Menlo Park in Kalifornien um.
Im Jahr 2011 zog Zuckerbergs Firma nach Menlo Park in Kalifornien um. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Ein Jahr später ging das Unternehmen an die Börse.
Ein Jahr später ging das Unternehmen an die Börse. © imago stock&people | imago stock&people
Berufliches und Privates scheint Mark Zuckerberg bewusst nicht getrennt zu haben. Seine ältere Schwester Randi war bis August 2011 unter anderem Sprecherin von Facebook. Nach dem Ausstieg produzierte sie vor allem Formate für TV-Sender und andere Plattformen. Neben Randi hat Mark Zuckerberg noch zwei weitere Schwestern: Donna und Arielle.
Berufliches und Privates scheint Mark Zuckerberg bewusst nicht getrennt zu haben. Seine ältere Schwester Randi war bis August 2011 unter anderem Sprecherin von Facebook. Nach dem Ausstieg produzierte sie vor allem Formate für TV-Sender und andere Plattformen. Neben Randi hat Mark Zuckerberg noch zwei weitere Schwestern: Donna und Arielle. © imago stock&people | imago stock&people
Seit Mai 2012 ist Mark Zuckerberg verheiratet. Die Nachricht über die Hochzeit mit Priscilla Chan teilte der Unternehmer natürlich auf Facebook. Das Paar hat zwei Töchter – August und Maxima. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt Mark Zuckerberg eine Stiftung, die sich unter anderem für die Bekämpfung von Krankheiten einsetzt.
Seit Mai 2012 ist Mark Zuckerberg verheiratet. Die Nachricht über die Hochzeit mit Priscilla Chan teilte der Unternehmer natürlich auf Facebook. Das Paar hat zwei Töchter – August und Maxima. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt Mark Zuckerberg eine Stiftung, die sich unter anderem für die Bekämpfung von Krankheiten einsetzt. © imago stock&people | imago stock&people
Nach dem abgebrochenen Studium 2004 erhielt Marc Zuckerberg im Mai 2017 doch noch einen akademischen Titel. Die Präsidenten der Harvard University überreichte Zuckerberg einen Ehrentitel.
Nach dem abgebrochenen Studium 2004 erhielt Marc Zuckerberg im Mai 2017 doch noch einen akademischen Titel. Die Präsidenten der Harvard University überreichte Zuckerberg einen Ehrentitel. © imago/UPI Photo | MATTHEW HEALEY
Bei solchen Auftritten und Treffen mit Staats- und Regierungschefs wirkt Zuckerberg mittlerweile schon wie ein Experte. Schon bei einem Treffen mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Jahr 2011 war nichts mehr zu sehen vom zuvor schüchternen IT-Nerd.
Bei solchen Auftritten und Treffen mit Staats- und Regierungschefs wirkt Zuckerberg mittlerweile schon wie ein Experte. Schon bei einem Treffen mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Jahr 2011 war nichts mehr zu sehen vom zuvor schüchternen IT-Nerd. © imago stock&people | imago stock&people
Hier ist Mark Zuckerberg mit Russlands Premierminister Dimitri Medwedew im Jahr 2012 zu sehen. Beobachter vermuten mittlerweile, dass hinter Zuckerbergs politischem Interesse mehr steht.
Hier ist Mark Zuckerberg mit Russlands Premierminister Dimitri Medwedew im Jahr 2012 zu sehen. Beobachter vermuten mittlerweile, dass hinter Zuckerbergs politischem Interesse mehr steht. © imago stock&people | imago stock&people
So vermuten einige, dass der Facebook-Chef solche Treffen zur Routine werden lassen will. Ihm werden Ambitionen auf das Amt des US-Präsidenten nachgesagt. Bis dahin trifft Zuckerberg aber weiter als Privatmann auf Personen wie Papst Franziskus. Verschmerzen dürfte es Zuckerberg: Er ist einer der fünf reichsten Privatmänner der Welt.
So vermuten einige, dass der Facebook-Chef solche Treffen zur Routine werden lassen will. Ihm werden Ambitionen auf das Amt des US-Präsidenten nachgesagt. Bis dahin trifft Zuckerberg aber weiter als Privatmann auf Personen wie Papst Franziskus. Verschmerzen dürfte es Zuckerberg: Er ist einer der fünf reichsten Privatmänner der Welt. © imago/Independent Photo Agency Int. | imago stock&people
Doch nicht alles scheint im Lot: Der politische Druck auf Facebook wächst, nachdem im März 2018 publik wurde, dass sich die umstrittene britische Analysefirma Cambridge Analytica Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern verschaffte. Sie steht im Verdacht, die US-Präsidentenwahl Ende 2016 zugunsten von Donald Trump beeinflusst zu haben. Zuckerberg gibt sich demütig und hat erklärt, das Vertrauen der Nutzer sei verletzt worden. In einem CNN-Interview fügte er dann  eine Entschuldigung hinzu: „Das war ein grober Vertrauensbruch und es tut mir sehr leid, dass das passiert ist.“
Doch nicht alles scheint im Lot: Der politische Druck auf Facebook wächst, nachdem im März 2018 publik wurde, dass sich die umstrittene britische Analysefirma Cambridge Analytica Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern verschaffte. Sie steht im Verdacht, die US-Präsidentenwahl Ende 2016 zugunsten von Donald Trump beeinflusst zu haben. Zuckerberg gibt sich demütig und hat erklärt, das Vertrauen der Nutzer sei verletzt worden. In einem CNN-Interview fügte er dann eine Entschuldigung hinzu: „Das war ein grober Vertrauensbruch und es tut mir sehr leid, dass das passiert ist.“ © dpa | Marcio Jose Sanchez
Am 10. April 2018 musste sich Zuckerberg den Fragen zum Facebook-Datenskandal vor dem US-Kongress in Washington stellen. Dutzende Fotografen waren anwesend. Die Anhörung wurde sogar im Fernsehen live übertragen.
Am 10. April 2018 musste sich Zuckerberg den Fragen zum Facebook-Datenskandal vor dem US-Kongress in Washington stellen. Dutzende Fotografen waren anwesend. Die Anhörung wurde sogar im Fernsehen live übertragen. © dpa | Ting Shen
Es war eine einfache Frage, mit der US-Senator Dick Durbin den Wert der Privatsphäre an Zuckerberg persönlich demonstrierte. „Mister Zuckerberg, würden Sie sich wohl damit fühlen, uns mitzuteilen, in welchem Hotel Sie die vergangene Nacht verbracht haben?“, fragte der 73-jährige Demokrat aus Illinois in der zweiten Stunde der Anhörung. „Um... Äh...“, entgegnete der überraschte Tech-Milliardär und schien kurz zu überlegen, ob er die Frage beantworten soll, bevor er sie vorsichtig lächelnd mit einem „Nein“ quittierte.
Es war eine einfache Frage, mit der US-Senator Dick Durbin den Wert der Privatsphäre an Zuckerberg persönlich demonstrierte. „Mister Zuckerberg, würden Sie sich wohl damit fühlen, uns mitzuteilen, in welchem Hotel Sie die vergangene Nacht verbracht haben?“, fragte der 73-jährige Demokrat aus Illinois in der zweiten Stunde der Anhörung. „Um... Äh...“, entgegnete der überraschte Tech-Milliardär und schien kurz zu überlegen, ob er die Frage beantworten soll, bevor er sie vorsichtig lächelnd mit einem „Nein“ quittierte. © REUTERS | LEAH MILLIS
Der 34-Jährige räumte beim Thema Datensicherheit schwere Fehler ein. Zuckerberg musste aber kaum Federn lassen. Die Angriffslust vieler Senatoren wurde von mangelnder Sachkenntnis gebremst. Und dem Facebook-Chef blieb viel Raum für Ausweichmanöver.
Der 34-Jährige räumte beim Thema Datensicherheit schwere Fehler ein. Zuckerberg musste aber kaum Federn lassen. Die Angriffslust vieler Senatoren wurde von mangelnder Sachkenntnis gebremst. Und dem Facebook-Chef blieb viel Raum für Ausweichmanöver. © REUTERS | LEAH MILLIS
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Kritisch dürften das Feature auch diejenigen Nutzer sehen, die sich mehr persönliche Inhalte von Freunden gewünscht hatten. Immer wieder wurde kritisiert, dass Facebook sich vom Image des sozialen Netzwerks, in dem man mit Freunden chattet und Momente teilt, verabschiedet hat. Mit Verweis auf ausgeweitete Gruppen-Funktionen hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg zuletzt versucht, das Netzwerk genau zu diesem Punkt zurückzubringen. Sollte der „Entdecker-Feed“ in Zukunft eine prominentere Rolle spielen, wäre dies aber wieder ein Rückschritt.