Berlin/Bonn. Die Telekom macht Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime Konkurrenz. Ihre erste eigene Serie spielt mit Kultur-Klischees.

Die erste selbstproduzierte Serie gibt sich sehr deutsch. Mit „Germanized“ wagt die Deutsche Telekom den Schritt in das Seriengeschäft – und tritt damit in Konkurrenz mit populären Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime.

Die Dreharbeiten an der eigenen Fernseh-Produktion haben bereits begonnen, ab dem Frühjahr 2018 sollen Abonnenten der Telekom-eigenen Streaming-Plattform EntertainTV gratis die vorerst zehn Folgen der Serie sehen können. In den Hauptrollen sind bekannte deutsche und französische Stars zu sehen, darunter „Stromberg“-Star Christoph Maria Herbst und die französische Schauspielerin Roxane Duran. Sie ist unter anderem bekannt aus dem Film „Das Weiße Band“ von Michael Haneke.

Eine bayerische Firma wird zum großen Hoffnungsträger

Die deutsch-französische Koproduktion spielt an einem Ort an der südfranzösischen Küste. Und die Handlung wird von der Telekom als Dramedy angepriesen, also als eine Mischung aus Comedy und Drama. Die spielt mit urmenschlichen Regungen: kulturellen Vorurteilen und Klischees.

Das Örtchen Ustarrezpetu, Schauplatz von „Germanized“, steht kurz vor dem Bankrott, doch die Bürgermeisterin hat eine Idee. Sie verkauft einen Weiler an eine bayerische Firma für Automobil-Produktdesign. Deren Chef beschließt, sein Unternehmen mitsamt der Belegschaft dorthin umzusiedeln – und wird zur großen Hoffnung auf eine Rettung von Ustarrezpetu vor dem finanziellen Kollaps. Doch kulturelle Konflikte sind vorprogrammiert.

Autoren bekannt von „Willkommen bei den Sch’tis“ und der „heute show“

Entwickelt hat die in Bonn ansässige Telekom den Stoff in Zusammenarbeit mit der deutschen Produktionsfirma „Bavaria“ und der französischen Fernsehgruppe „Telfrance“. Und auch die Hauptautoren sind alles andere als unbekannt: Neben Alexander Charlot, Autor von „Willkommen bei den Sch’tis“ erarbeiteten Thomas Roegel („heute show“) und Peter Güde („Mord mit Aussicht“) den Stoff. Ob die Franzosen bei diesem Plot wirklich gut wegkommen, ist noch nicht abzusehen. (nsa)