Berlin. Die Stiftung Warentest sagt nach einem Produkttest: „Riestern“ lohnt sich für viele Verbraucher immer noch.

Teuer und wenig rentabel - das sind nur zwei der Kritikpunkte an der Riester-Rente. Trotzdem kann sich diese Form der Altersvorsorge für Verbraucher lohnen. Denn Riestern hat aus Sicht der Stiftung Warentest einen entscheidenden Vorteil: Es gibt staatliche Zulagen und Steuerersparnisse. In Zeiten niedriger Zinsen könne allein das schon für Rendite sorgen.

Die gute Nachricht für Verbraucher: Ab 2018 wird die Förderung aufgestockt. Die Grundzulage wird von 154 Euro auf 175 Euro jährlich angehoben. Die Kinderzulage liegt weiterhin bei jährlich bis zu 300 Euro, solange der Nachwuchs kindergeldberechtigt ist. Die neue Grundzulage kommt allen Menschen zugute, die mit der Riester-Rente für das Alter vorsorgen. Der Haken an einer Riester-Rente: Es ist nicht leicht, gute Angebote zu finden, heißt es in der Zeitschrift „Finanztest“. Versicherer und Banken bieten kaum noch klassische Riester-Rentenversicherungen und Banksparpläne an. Besser sieht es bei den Riester-Fondssparplänen und Fondspolicen aus – diese bieten die höchsten Ertragschancen.

Eine Riester-Rentenversicherung ist vor allem für Kunden geeignet, die sich um wenig kümmern wollen. Ein solcher Vertrag ist aber nur empfehlenswert, wenn der Kunde regelmäßig und bis zum Vertragsende einzahlt. Die empfohlene Mindestlaufzeit liegt laut „Finanztest“ bei 15 Jahren. Allerdings fanden die Experten für ihren Test nur neun Angebote, die derzeit verfügbar sind. Alle Produkte wurden mit der Note Befriedigend bewertet.

Riester-Banksparpläne bieten kaum noch Geldinstitute an, obwohl diese häufig günstige und flexible Riester-Art für viele Sparer optimal gewesen sei, urteilt „Finanztest“. Mit der Sparkasse Holstein und der Sparkasse Niederbayern-Mitte nahmen die Warentester zwei überregionale Banken und mit der Stadtsparkasse Mönchengladbach nur einen regionalen Anbieter unter die Lupe. Die Produkte schnitten dabei eher durchschnittlich ab. Für den Abschluss eines Banksparplanes sprechen nach Ansicht der Tester geringe Kosten und gute Wechselmöglichkeiten zu anderen Riester-Produkten. Mini-Zinsen und wenig Auswahl fallen negativ auf.

Rendite-Chancen haben Sparer mit Fondssparplänen oder Fondspolicen. Wie gut die Produkte abschneiden, hängt hier auch von den Kosten ab, berichtet „Finanztest“. Wichtig: Die Kosten für Serviceleistungen unterscheiden sich zum Teil erheblich. Während einige Anbieter keine Gebühren für Vertragswechsel oder Kündigung verlangen, berechnen andere hier bis zu 100 Euro. fmg