Früher war alles besser? Glaubt man den Worten meines Vaters, hätte seine Generation es zumindest mit der Damenwelt auch ohne Handy problemlos hinbekommen. In Zeiten, in denen Annäherungsversuche noch mittels eigenartiger Tänze, die sich Schmusefox oder Klammerblues nannten, stattfanden – so oder so ohne Technik. Dabei sang doch schon Connie Francis 1964 davon, dass die Liebe ein seltsames Spiel sei. Heute ist trotzdem alles anders. Junge Menschen stampfen zu elektronischer Musik, statt zu tanzen. Und geflirtet wird per Smartphone. Das birgt die Gefahr, geghostet zu werden. Ghosting bedeutet den urplötzlichen Kontaktabbruch einer Person mit der anderen. Ganz ohne Vorwarnung reißt es einen von Wolke Sieben. Jegliche Form der Kontaktaufnahme verläuft dann nämlich ins Leere und hinterlässt eine Solche beim Verprellten. Dementsprechend haben sich auch Musiker textlich angepasst. SDP singt exemplarisch: „Denn du bist online doch du schreibst nicht, und ich schlage auf den Schreibtisch.“ Vielleicht lohnt sich dann doch ein Sprung in die Sechziger. Denn: „Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling.“